Brauchen wir in digitalen Zeiten noch eine Strategie?

2. Mai 2019
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Gerade bei steigender Ungewissheit und Komplexität ist Strategiearbeit unverzichtbar, meint KGSt-Referentin Gudrun Hegemann und hinterfragt, ob die bisherigen Methoden noch zeitgemäß sind

Sonderveröffentlichung

Die digitale Transformation gehört auch für Kommunen zum Alltag. Anforderungen an Reaktionszeiten verändern sich, Informationen können vielfältiger und leichter zur Verfügung gestellt werden und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz steht zwar noch am Anfang, wird die Verwaltung aber nachhaltig und grundlegend verändern. In diesen Zeiten muss die Verwaltung mit viel Ungewissheit umgehen. Umso wichtiger ist es, eine Strategie und damit eine Ausrichtung und Schwerpunkte zu haben, um sich nicht zu verzetteln. So weit so gut. Aber wie kann es gerade unter diesen Rahmenbedingungen gelingen, eine belastbare Strategie zu entwickeln? Und: Wie sieht die Realität in den Kommunen aus?

Gesamtstrategien finden wir in den Kommunen, aber es ist eine überschaubare Zahl von Städten, Kreisen oder Gemeinden, die ihre Schwerpunkte ausgehend von gesamtkommunalen, strategischen Zielen kaskadenförmig durchdefiniert haben und danach handeln. Fachstrategien gibt es häufiger, z.B. in den Bereichen Jugend, Soziales oder IT. Ohne eine Gesamtstrategie werden diese Bereiche fachlich zielgerichtet ausgerichtet. Ob die Aktivitäten einer Kommune der Vision oder den Trends entsprechen, kann damit aber nicht beantwortet werden.

Aufgrund der Digitalisierung und der damit einhergehenden neuen Arbeits- und Denkmodelle stellt sich die Frage, ob und wie die Strategieentwicklung sowie die Umsetzung neu gedacht werden könnten? Braucht es in digitalen Zeiten noch eine Strategie? Wenn ja, wie machen wir Lust auf Strategie?

Steuer- und damit gestaltbar sind drei Komponenten bei der Strategieentwicklung und -umsetzung:

1. Die Beteiligung von unterschiedlichen Menschen

2. Methoden zur Erarbeitung und Umsetzung

3. Zeiten und Zyklen

Schauen wir uns die neueren Strategieprozesse in der Wirtschaft an, so nehmen wir folgende Neuerungen wahr:

Die Strategieentwicklung wird nicht nur von der Führung erarbeitet, sondern partizipativ mit den Beschäftigten und teilweise auch mit den Kunden. Es herrscht eine große Transparenz über die Inhalte und den Prozess und es gibt regelmäßige unterjährige Reflexionsprozesse, die ggf. Anpassungen nach sich ziehen. Der Austausch über die gesetzten Schwerpunkte bleibt zwischen den Reviews lebhaft, sodass sie im Alltag präsent sind. Die Strategien setzen auf Visionen auf und werden mit Methoden, die den Nutzer in den Mittelpunkt stellen, erarbeitet.

Ist dies alles neu und schwierig? Nein. Trauen wir uns, von hilfreichen anderen neuen Modellen zu lernen und diese mit Bewährtem zu verbinden, getreu dem Motto: Ausprobieren, was wirkt!

Möglichkeiten zum „Andersmachen“ erarbeiten wir in einem aktuellen KGSt-Projekt.

Gudrun Hegemann
Gudrun Hegemann ist Referentin in den Programmbereichen Organisations- und Informationsmanagement und Personalmanagement der KGSt

MEHR INFORMATIONEN

gudrun.hegemann@kgst.de

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