Das Digitalisierungs-Ranking zeigt: Alles deutschen Städte haben Nachholbedarf!
Das Digitalisierungs-Ranking zeigt: Alles deutschen Städte haben Nachholbedarf!
© jamesteohart/shutterstock

Digitalisierungs-Ranking: Wo steht Ihre Kommune?

Intelligente Wassernetze, elektronische Patientenakten, das digitale Bürgerbüro - die Digitalisierung bietet für Städte und Gemeinden viele Erleichterungs- und Modernisierungsmöglichkeiten. Diese werden allerdings noch kaum genutzt, wie das Digitalisierungs-Ranking zeigt. Selbst der Spitzenreiter nimmt global lange keine Vorbildrolle ein.

Die Chancen der Digitalisierung bleiben in deutschen Kommunen bisher weitgehend ungenutzt. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Haselhorst Associates. In sieben Kategorien ordnet das daraus entstandene Digitalisierungs-Ranking die 394 deutschen Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern nach ihrem Digitalisierungsgrad. Welche deutschen Städte können sich als Smart Citys bezeichnen? Eine Stadt gilt als smart, wenn sie ein datengetriebenes Konzept zur digitalen Daseinsvorsorge entwickelt hat und intelligente Software-Programme mit einer neuen Hardware-Infrastruktur verknüpft. Die Kategorien, die in der Studie bewertet wurden: Breitbandausbau, Smart Energy, Smart Mobility, Smart Home und Security, Smart Health, Smart Government und Smart Education. Die Gewinner des Digitalisierungs-Rankings sind nicht überraschend deutsche Großstädte: Hamburg, Köln und München. Sieht man sich den Digitalisierungsgrad dieser Gewinnerkommunen an, wird schnell ein größeres Problem klar: Mit 38, 37 und 32 Prozent Digitalisierungsgrad sind auch die Spitzenreiter weit davon entfernt globale Vorbilder für Smart Citys zu werden.

Auch einige Mittelstädte bei Digitalisierungs-Ranking oben dabei

Laut der Studie haben 55 Prozent der Kommunen nicht einmal mit der Digitalisierung begonnen. "Das Thema Smart City wird in vielen Kommunen aktuell weniger als Zukunftstrend denn als Marketingmaßnahme angesehen", sagt der Chef der Unternehmensberatung, Arno Haselhorst, gegenüber der Wirtschaftswoche, der das komplette Digitalisierungs-Ranking vorliegt. Auch kleinere Städte finden sich in der Top 10 des Digitalisierungs-Rankings. So zum Beispiel Darmstadt auf Platz fünf. In den Bereichen Energie- und Gesundheitsversorgung liegt viertgrößte Stadt Hessens sogar auf Rang eins. Unter anderem weil viel Geld in die Vernetzung aller Krankenhaussysteme gesteckt wurde und WLAN-Versorgung sogar am Krankenbett gewährleistet ist. Andere Mittel- und Kleinstädte, die in einzelnen Kategorien sehr gut abgeschnitten haben, sind Norderstedt in der Sparte "Digital Infrastructure", Duisburg in der Kategorie "Smart Education", Dortmund bei "Smart Home & Security" und Wolfsburg hinsichtlich der "Smart Mobility".

Verlierer des Digitalisierungs-Rankings sind dagegen Stralsund, Herrenberg und Bietigheim-Bissingen mit einem Digitalisierungsgrad von jeweils einem Prozent. Für die Wirtschaft ist der Smart-City-Markt hoch attraktiv: Haselhorst Associates prognostiziert für die nächsten 10 Jahre ein Marktpotential von rund 474 Milliarden Euro. Das jährliche Investitionsvolumen werde bei circa 25 Milliarden Euro liegen - mit jährlichen Wachstumsraten von durchschnittlich etwa 10 Prozent.

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