Einkommen: Wie viel verdient man in Ihrer Kommune?
Wissen Sie, wie viel die Menschen in Ihrer Kommune verdienen? Nein? Dann ist es jetzt höchste Zeit, das herauszufinden!
Die statistischen Landesämter haben Daten veröffentlicht, die zeigen, in welchen Regionen Deutschlands das Einkommen besonders hoch - oder niedrig ist. Das Ergebnis: Es klafft eine große Lücke zwischen arm und reich.
Spannend an den veröffentlichten Daten ist vor allem, dass sie sich nicht nur auf die Bundesländer beziehen, sondern auch die Kreisbene abbilden - und so sogar die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern aufzeigen.
Es zeigt sich, dass Bayern mit gutem Beispiel voran prescht. Fünf der zehn wohlhabendsten Kreise und Städte liegen im Freistaat. Dabei lockt nicht nur die wunderschöne Natur mit Bergen oder grünen Wiesen, sondern auch eine gute Wirtschaft, die letztlich zum Wohlstand führt.
Zurückgeblieben ist Nordrhein-Westfalen. Die alten Kohle- und Stahlstädte des Landes gehörten einst zu den erfolgreichsten Regionen, haben den Sprung in die Moderne aber nicht geschafft. Die Einwohner des Bundeslandes verdienen im Vergleich zu Bayern teilweise unterirdisch schlecht.
Die Einkommens-Statistiken zeigen aber auch, dass die ärmsten Städte Deutschlands gar nicht mehr im Osten des Landes liegen. So haben viele Ostdeutsche nach den Transferzahlungen sogar mehr Geld als die Menschen im Westen. Die reichsten Kreise und Städte liegen heute im Süden Deutschlands.
Hier leben die bestverdienenden Deutschen
Auf Platz 1 liegt Starnberg. Das verfügbare Einkommen - nach Abzug der Steuern und Abgaben sowie nach Verrechnung von Sozialleistungen und Staatstransfer - liegt bei 34.987 Euro. Damit können die Starnberger fast doppelt so viel Geld ausgeben wie die einkommensärmsten Regionen. Doch: Ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht. In dem Villenviertel haben sich Stars wie Gottschalk und Lidl-Gründer Schwarz niedergelassen. Mit einem geschätzten Vermögen von 15 Milliarden Euro dürfte gerade der Lidl-Gründer den Gehalts-Durchschnitt der bayerischen Stadt ziemlich anheben. Dennoch: Starnberg gehört zweifelsohne zu den teuersten Ecken Deutschlands. So liegen die Kosten einer Doppelhaushälfte locker bei einer Millionen Euro. Nicht mal jeder 40. Einwohner ist auf der Suche nach einem Job. Und das spiegelt sich in den Statisitiken, wie auch in der Landschaft wieder.
Auf Platz 2 liegt Stadt/ Landkreis Heilbronn, Landkreis - mit 32.366 Euro verfügbarem Einkommen.
Auf Platz 3 liegt Stadt/ Landkreis Hochtaunuskreis - mit 32.612 Euro.
Auf Platz 4 liegt Stadt/ Landkreis München, Landkreis mit 29.891 Euro
Auf Platz 5 liegt Stadt/ Landkreis München, Landeshauptstadt, Kreisfreie Stadt mit 29.685 Euro
Auf Platz 6 liegt Stadt/ Stadtkreis Ulm mit 29.641 Euro
Auf Platz 7 liegt Stadt/ Kreis Baden-Baden, Stadtkreis mit 29.565 Euro
Auf Platz 8 liegt Stadt/ Landkreis Miesbach, Landkreis mit 28.017 Euro
Auf Platz 9 liegt Stadt/ Landkreis Olpe, kreis mit 27.132 Euro
Auf Platz 10 liegt Stadt/ Landkreis Memmingen, Kreisfreie Stadt , mit 26.941 Euro
Einkommen: Das untere Ende der Statistik
Auf dem letzten Platz landet Gelsenkirchen. Hier verdienen die Einwohner circa 16.203 Euro. Davor liegen nur noch Duisburg (16.881 Euro), Halle (17.218 Euro), Greifswald (17.303 Euro) und Frankfurt Oder (17.381 Euro).
Soziale Unterschiede werden jedoch ausgeglichen: Die Abgaben einer reichen Region wie Starnberg sind beispielsweise höher als in ärmeren Städten wie Gelsenkirchen.
Anhand der Daten der statistischen Landesämter lässt sich auch eine Einkommensentwicklung beobachten: Insbesondere die Gehälter in Bayern haben sich erhöht. Das zeigt, dass selbst die Regionen, in denen die Einkommenssituation heute schlecht ist, ihre Situation über die Jahre verbessern können. Etwa, indem strukturschwache Regionen beim Internetausbau bevorzugt werden, die Niederlassung von Unternehmen gefördert wird, der Ausbau von Universitäten oder Fachhochschulen vorangetrieben wird - oder wie manche Experten raten, die Verlagerung von öffentlichen Ämtern in diese Regionen stattfindet.