Gesucht: 36.000 Angestellte in Kranken- und Altenpflege

Die Zahlen sind erschreckend und werden sich weiter verschlimmern: In der Kranken- und der Altenpflege fehlen derzeit etwa 36.000 Fach- und Hilfskräfte. Das ergab eine Anfrage der Grünen bei der neuen Bundesregierung.

Die Pflegelandschaft in Deutschland ist angespannt. Schon heute fehlen viele Pflegekräfte, die Menge der Pflegebedürftigen steigt und wird weiter steigen. Konkrete Zahlen, die aus einer Anfrage der Grünen an die Bundesregierung hervorgehen, geben weiteren Anlass zur Sorge. Aktuell fehlen in der Altenpflege 15.000 Fach- und 8.500 Hilfskräfte. In der Krankenpflege fehlen noch einmal 11.000 Fach- und 1.500 Hilfskräfte. Dabei geht es nur um bereits geschaffene Stellen. Doch da die Zahl der Pflegebedürftigen stetig steigt, müssen zusätzliche Stellen geschaffen werden. Die Diakonie schätzt den Bedarf auf etwa 60.000 Stellen. Das Sofortprogramm Pflege der Bundesregierung, mit dem 8.000 neue Stellen geschaffen und Fach- und Hilfskräfte in der Pflege besser entlohnt werden sollen, kann den Notstand nicht aufheben.

Engpässe in der Altenpflege unterschiedlich verteilt

Dabei sind die Engpässe beim Personal von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Während in Berlin auf 100 offene Stellen in der Altenpflege 43 arbeitslose Fachkräfte kommen, sind es in Rheinland-Pfalz und Sachsen gerade einmal 13. Ähnliche Diskrepanzen gibt es auch in der Krankenpflege. In Berlin gibt es auch 100 offene Stellen 81 arbeitslose Fachkräfte, in Baden-Württemberg dagegen nur 29. Auch der Bundesdurchschnitt zeigt, dass es mit den Fachkräften in der Altenpflege noch deutlich schlechter bestellt ist als in der Krankenpflege. Hier kommen auf 100 freie Stellen in der Krankenpflege 41 arbeitssuchende Fachkräfte, in der Altenpflege dagegen nur 21. Experten erwarten daher neue Maßnahmen abseits des Sofortprogramms Pflege.