Hundekot per DNA- erste Kommune könnte es einführen!

Hundekot: Jetzt kommt vermutlich der DNA-Test in Deutschland

Mit DNA Tests will eine Kommune in Bayern künftig Haltern von Hunden beikommen, die die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners liegenlassen. Interesse haben zahlreiche weitere Kommunen! Und rüsten sich mit moderner Technik!

Es ist eines der meistdiskutierten Themen in Deutschlands Stadt- und Gemeinderäten: Was tun gegen den Hundekot? Erst Anfang des Jahres hat die Stadt Goslar ihren anfangs so erfolgreichen Versuch, mit Fähnchen dem Problem beizukommen, entnervt abgebrochen. Andere Kommunen diskutieren seit Jahren über DNA-Datenbanken. Nun wollen erste Kommunen ihn tatsächlich einführen.

CSI-Hundescheiße oder DNA-Aufklärung?

Was die einen als "CSI" und "Denunziation" verurteilen, ist ganz nach dem Geschmack der anderen. Die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen etwa prüft nach eigenen Angaben zur Zeit die Einführung einer DNA-Datenbank. „Wir prüfen gerade Aspekte wie Kosten und Aufwand“, sagt Ute Leitner, Sprecherin des Rathauses in einem Interview mit dem Merkur. Die Bürgermeisterin bestätigt:  „Als Erholungsort ist die Natur ein wichtiges Thema für uns.“ Die Sauberkeit von Straßen, Wanderwegen und Wiesen also ihr zufolge daher ein zentraler Punkt. „Fast noch wichtiger als in jeder Stadt“, so Bürgermeisterin Meierhofer.

Hundekot: London testet bereits DNA-Tests

In London sorgt schon seit längerem eine DNA-Analyse in einem Stadtteil für europaweite Diskussionen. Dort testet ein Ortsteil folgendes Modell: Ein Hund, der angemeldet wird, muss eine Speichelprobe abgeben. Im Fall des Falles fahndet dann die Stadt sogar mit Steckbriefen nach den „Tätern“. DAs soll die Besitzer abschrecken. Eine Bilanz, wie erfolgreich das teure Projekt ist, gibt es aber noch nicht. Der Test läuft schon seit dem Jahr 2016. Ähnliche Aktionen gibt es bereits in den USA (KOMMUNAL berichtete bereits 2015)

DNA-Tests für Hundekot gibt es auch in Deutschland

Auch der Stadt Selters – einer knapp 3000 Einwohner Gemeinde im Westerwald – stinkt das Thema gewaltig. Der Hundekot ist seit Jahren eines der beherrschenden Themen im Gemeinderat. Im Dezember hat die Stadt nun eine DNA-Datenbank beschlossen. Mit ihrer Hilfe sollen nachlässige Herrchen ausfindig gemacht werden. Rechtlich ist das aber umstritten, weshalb Stadtbürgermeister Rolf jung nun die Landesregierung eingeschaltet hat. In einem Brief hat er das Anliegen geschildert und um rechtliche Prüfung gebeten, ob eine solche Datenbank möglich wäre. Zuvor war in Selters bereits ein Versuch, private Sicherheitsleute mit dem Problem zu beauftragen, gescheitert. Die Dienste ertappten kaum Hundehalter auf frischer Tat.

Hundekot: In Jena gibt es bereits DNA-Tests

Trotzdem gibt es auch in Deutschland inzwischen einen Testlauf in Sachen „CSI-Hundescheisse“ Zumindest in einer Wohnanlage der dortigen Baugenossenschaft. Die hat ihrer Mieter durch einen Zusatz im Mietvertrag dazu verpflichtet, DNA-Proben von Hunden zu erlauben. Das passiert per Maulabstrich. Die DNA-Profile seien bereits genommen, so eine Sprecherin.

DNA-Hundekot-Datenbank ab Januar 2019 in Unterfranken

Ein Ort in Bayern, der den ersten Schritt gegangen ist, derartige Verschmutzungen auf seinen Straßen entgegenzuwirken ist Rödelsee (Landkreis Kitzingen). Ab 1. Januar 2019 tritt in der Gemeinde in Unterfranken ein Bonussystem für vorbildliche Herrchen ein. Wer den Hundekot seines Vierbeiners freiwillig in einer Datenbank erfassen lässt, demjenigen wird die Hälfte der Hundesteuer erlassen. „Die Gemeinde bezuschusst diese Maßnahme entsprechend“, sagt Burkhard Klein, Bürgermeister in Rödelsee im Merkur. „Im Gemeinderat haben zunächst viele mit Unverständnis auf den Vorschlag reagiert, letztlich wurde er aber trotzdem angenommen.“ Wie die Sache in Garmsch-Partenkirchen weitergeht, ist noch unklar. Zur Zeit prüfe man Rathausintern noch - in wenigen Wochen soll eine Kosten-Nutzen-Rechnung vorliegen. Dann würde möglicherweise der Gemeinderat eingebunden.