Innenstädte bieten immer mehr "große Ketten" - was die Besucher nicht gut finden
Innenstädte bieten immer mehr "große Ketten" - was die Besucher nicht gut finden

Innenstädte auf dem Land veröden weniger

Jeder zweite Deutsche klagt über die Infrastruktur der Innenstädte. Laut einer Umfrage des Instituts Mentefactum sehen 48 Prozent der Deutschen eine tendenzielle Verschlechterung des Angebots. Kleinere Städte sind aus Sicht der Bürger aber deutlich seltener betroffen.

Auch hier ist es wieder zu spüren: Das positive Bild der Deutschen auf das Landleben. Nur jeder siebte Deutsche will ja nach einer aktuellen Umfrage (KOMMUNAL berichtete) in einer Großstadt leben. Und das hat viele Gründe. Das Landleben ist beliebt und auch in einer aktuellen Umfrage sehen die Deutschen vor allem die Fußgängerzonen der Großstädte immer kritischer. Die Innenstädte drohen ihrer Meinung nach zu veröden.  "Die Infrastruktur verschlechtert sich" sagen 54 Prozent der Deutschen über Deutschlands Großstädte. Befragt nach Kommunen mit weniger als 2000 Einwohnern sagen das "nur" 42 Prozent, also eine Minderheit. 

Großhändler in den Innenstädten vermiesen angeblich die Kauflaune 

Als Schuldigen machen die Deutschen laut der Umfrage, über die "Bild" berichtet, die großen Handelsketten und Dienstleister aus. Sie würden die Angebotsvielfalt in den Großstädten beeinträchtigen, sagen immerhin 69 Prozent der Deutschen laut der Umfrage. 89 Prozent finden es "schade", dass kleine Läden verdrängt werden. Eine große Mehrheit spricht von uniformen Innenstädten, die in fast jeder Klein- und Mittelstadt ähnlich aussehe. 

Dabei scheint es durchaus Potential für kleinere Geschäfte zu geben. Denn immerhin sagen drei von vier Befragten, sie würden lieber in "kleinen Läden" als in "großen Kaufhäusern" einkaufen. 

Doch was tun? Auch dazu haben die Befragten eine klare Meinung: Sie sehen die Politik in der Pflicht. 83 Prozent meinen, dass sich die Politik stärker mit einer mutmaßlichen Verödung der Innenstädte befassen müsse.