Städtepartnerschaften gegen den Klimawandel

Der Klimawandel ist ein Problem, das alle Kommunen weltweit gleichermaßen angeht. Besonders im Bereich der Energiewende müssen Industrieländer daher zusammenarbeiten. Ein Pilotprojekt der Agentur für Erneuerbare Energien fördert nun erstmals Städte und Gemeinden, die mit ihren Partnerkommunen gemeinsam für die Energiewende stehen.

Mit diesem Projekt gehen Städtepartnerschaften in eine neue Runde: Die "Twinning Towns" arbeiten gemeinsam für die Energiewende. Das Pilotprojekt der Agentur für Erneuerbare Energien und der Humboldt-Viandrina Governance Platform fördert in diesem Jahr erstmals zwei deutsche Städte und ihre europäischen Partnerkommunen, die mit ihren Projekten für die Energiewende und gegen den Klimawandel vorbildlich vorangehen. Gewinnen konnten die Förderung Friedberg in Hessen und seine Partnerstadt Entroncamento in Portugal, sowie Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern und seine Partnerstadt Laxa, Schweden.

Bei der Auftaktveranstaltung konnten Städte ihre Projekte gegen den Klimawandel vorstellen. ©AEE

In Grevesmühle nutzen die Stadtwerke einen Mix aus Windkraftanlagen, Photovoltaik, Biogas und Solarthermie, um den Strom für die Stadt liefern zu können. Außerdem betreibt ein örtlicher Zweckverband ein Klärgas-Blockheizkraftwerk. Hier werden bei der mechanischen und biologisch-chemischen Reinigung des Abwassers entstehende Gase zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt. Mit der Partnerstadt Laxa hat man sich bisher hauptsächlich über kulturelle und soziale Themen ausgetauscht. Doch das soll sich jetzt ändern. Der Klimawandel soll ein Hauptthema der Partnerschaft werden. „Eine nachhaltige Energieversorgung geht schließlich alle etwas an, egal, ob in Deutschland oder Schweden“, sagt Lars Prahler, Bürgermeister von Grevesmühlen.

Städte sagen Klimawandel den Kampf an

Bei der Städtepartnerschaft von Friedberg und Entroncamento war die Arbeit gegen den Klimawandel von  Anfang an verbindendes Element. „Sofort war klar, dass wir den gleichen Ansatz verfolgen wie unsere Freunde, nämlich Energie und Stadtverkehr auf saubere und klimafreundliche Beine zu stellen“, erinnert sich Friedbergs Erster Stadtrat Dirk Antkowiak an die erste Begegnung mit dem portugiesischen Bürgermeister im Jahr 2015. „Die Unterstützung durch das Pilotprojekt ist eine hervorragende Chance, unsere Partnerschaft mit Entroncamento voranzubringen.“

Workshops sollen Knowhow verbreiten

Nachdem die Gewinnerkommunen bekannt gegeben sind, wird nun für beide Energiewendepartner ein bilateraler Workshop zusammengestellt auf dem der Wissens- und Erfahrungsaustausch im Bereich Energiewende im Vordergrund stehen wird. Neben einem Knowhow- und einem Technologietransfer sollen auch Lösungen in den Bereichen Management, Städteplanung, Finanzierung und Bürgerbeteiligung bezüglich der Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz ausgetauscht werden.