Start-Ups zieht es in Coworking-Spaces. Also warum die jungen Unternehmen nicht so auch in den ländlichen Raum holen? ©dotshock/123rf

Start-Ups - Von Berlin in die Kleinstadt

Auch auf dem Land kann sich eine Start-Up-Szene entwickeln. Es braucht nur die richtige Infrastruktur. Mit Paderborn versucht nun eine Kleinstadt ihr Glück als Silicon Valley Deutschlands.

Technische Innovationen spielen sich in der Start-Up-Szene ab. Und die befindet sich in großen Städten. In Deutschland allen voran in Berlin. Wie kann man der Abwanderung kluger Köpfe und risikobereiter Unternehmer aus dem ländlichen Raum entgegenwirken? Einen Versuch startet Paderborn. Das Projekt „garage33“ soll Anzugspunkt für technologieorientierte Start-Ups werden. Die Affinität der Start-Ups zu Städten wie Berlin und Hamburg erklärt sich über deren gute Infrastruktur für innovative Unternehmen. Am wichtigsten für Gründer, Start-Ups und digitale Nomaden sind dabei die sogenannten Coworking-Spaces. Offen gestaltete Büroräume, in die man sich auf Zeit einmieten kann, bieten jungen Unternehmen die Möglichkeit sich zu vernetzen und von Erfahrungen und Wissen der anderen zu profitieren.

Das TecUp-Team der Uni Paderborn hat die garage33 für Start-Ups in Paderborn verwirklicht. ©TecUp

Unter dem Namen „garage33“ soll ein Coworking-Space mit einigen Extras Paderborn nun zur Start-Up-Hochburg in Nordrhein-Westfalen machen. Die Stadt Paderborn stellt das Projekt in Kooperation mit der Universität und dem Verein „Paderborn überzeugt“ auf die Beine. Das Besondere: Die Universität bietet Mitgliedern der garage33 Gründungshilfe an. Anders als bei herkömmlichen Coworking-Spaces werden also nicht nur Räumlichkeiten angeboten. Wer hier arbeitet kann auch die Hilfe der Profis von TecUp in Anspruch nehmen. Das Team besteht aus Studenten und Professoren der Universität Padernborn und bietet Start-Ups und Gründern schon seit 2014 Beratung an.

Paderborn soll NRWs Top-Standort für Start-Ups werden

„Wir hoffen den IT-Standort Paderborn so weiterentwickeln zu können und ihm durch die Kreativität der Gründerszene neue Impulse zu verleihen“, sagt Bürgermeister Michael Dreier. Auf 550 Quadratmetern entstehen Coworking-Spaces, separate Räume für Konferenzen und ein „Amphitheater“ für gemeinsame Veranstaltungen. Federführend bei dem Projekt ist das TecUp-Team. „Wir wollen damit den Ruf Paderborns als international sichtbaren Ort für IoT-Kompetenz weiter stärken“, sagt TecUp-Chef Rüdiger Kabst.

Das letzte TecUp Start-Up-Weekend. ©TecUp

Wenn die Coworking-Spaces noch in diesem Monat eröffnen, stehen schon drei Start-Ups fest, die Schreibtische beziehen werden. IntabPro bietet tagesgenaue Absatzprognosen für Bäckereien, ShopLoc entwickelt ein Belohnungsprogramm für lokal einkaufende Kunden und iplus1 entwickelt individuelle Data-Science-Lösungen. Auch das nächste Start-Up-Weekend des TecUp-Teams im Mai wird in der garage33 stattfinden.