Tourismus: Brunnen bringen Einkommen für Kommunen
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Tourismus: Bringen Brunnen extra Einkommen für Städte?

Brunnen ziehen im Jahr Tausende Touristen an. Häufig schmeißen sie Münzen hinein - die sich am Grund des Wassers sammeln. Doch: Wie viel Geld kommt dabei zusammen? Und was machen die Städte mit der Summe?

Der Tourismus in Rom boomt. Auch am berühmeten Trevi-Brunnen stehen Menschentrauben. Frauen, Männer, Jugendliche und Senioren, die in ihrem Portemonnaie kramen, in die Kamera schauen und dann ein paar Münzstücke in den Brunnen werfen. 

Laut einer alten Legende wird man auf jeden Fall wieder nach Rom zurückfinden, wenn man eine Münze wirft. Bei zwei Münzen verliebt man sich in eine Römerin. Und bei drei Münzen ist die Heirat mit der Frau absolut sicher.

Doch nicht alle Touristen, die jährlich nach Rom reisen, werfen eine Münze in den Trevi-Brunnen, um eine Römerin zu heiraten. Sondern auch um sich etwas zu wünschen, um ein schönes Foto vor dem Brunnen zu schiessen oder weil sie an die große Liebe glauben.

Das Geld landet auf dem Grund des Brunnens, schimmert in der glühenden Sonne in kupfer und gold. Doch es bleibt nicht dort liegen.

Der Trevi Brunnen in Rom ist ein Tourismus - Garant! Er bringt der Stadt mehrere Millionen Euro ein
Der Trevi Brunnen in Rom ist ein Tourismus - Garant! Er bringt der Stadt mehrere Millionen Euro pro Jahr ein

Die städtische Energie- und Umweltbehörde sammelt die Münzen regelmäßig ein - am Tag kommen so 3.000 Euro zusammen. Und am Ende des Jahres sind es bereits über eine Million Euro. Eine satte Summe!

Der Tourismus am Brunnen kommt gemeinnützigen Projekten zugute

Viele Touristen mögen sich anhand der großen Summe fragen, was mit dem ganzen Geld passiert. Tatsächlich floss das Geld in der Vergangenheit an die gemeinnützige Organisation Caritas. Seit April jedoch behält die Stadt das Geld für sich und überlegt, welche Projekte sie damit in Zukunft unterstützen kann.

Auch wenn der Tourismus am Trevi-Brunnen boomt - dürfen sich die Touristen nicht am Geld vergreifen. Missachten sie die Regel, drohen hohe Geldstrafen.

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Tourismus in Deutschland: Wie viel Geld bringen Brunnen hier ein?

Der Tourismus am Trevi-Brunnen läuft fantastisch. Und auch hierzulande gibt es viele Brunnen, die Besucher aus anderen Städten und Ländern gerne besuchen.

Aber: Spülen die heimischen Brunnen ebenfalls so viel Geld in die städtischen Kassen? Um die Antwort direkt vorweg zu nehmen: Leider nein.

  • In Nürnberg sammelten die städtischen Mitarbeiter im letzten Jahr nur "ein paar Hundert Euro" aus den öffentlichen Brunnen.
  • In Dresden sind es so wenig Münzen, dass die gesamte Summe gar nicht erfasst wird. Zudem werden hier Chemikalien ins Brunnenwasser gemischt, die die Münzen beschädigen. Das Geld landet hier leider im Müll.
  • In München kamen letztendlich nicht mehr als 100 Euro raus.
  • In Eisenach beläuft sich die Summe pro Jahr auf bis zu 40 Euro. Das Geld wird gereinigt und in der Buchhaltung als Einnahme verbucht.
  • In Augsburg heißt es: "Einen Trevi-Brunnen voller Münzen, der uns noch dazu die Stadtkasse aufbessert, haben wir leider nicht." 2016 belief sich die Gesamtsumme auf 16 Cent.

Damit zeigt sich, dass die Einnahmen von Stadt zu Stadt extrem schwanken. So viel Geld wie in Rom machen die deutschen Städte jedoch nicht. Dennoch bleiben die Brunnen wunderbare Sehenswürdigkeiten, die Jahr für Jahr Besucher aus aller Welt anlocken...

Auch von Njema Drammeh