Urlaub in Deutschland ist beliebt wie nie. Doch auch die kleinen Kommunen sollten stärker profitieren. ©Markus Gann/123rf

Tourismus im ländlichen Raum fördern

Die Tourismusbranche in Deutschland ist weiter auf Erfolgskurs. Das geht aus dem gerade veröffentlichten tourismuspolitischen Bericht der Bundesregierung hervor. Der ländliche Raum steht jedoch hinter den Städten zurück.

Meer, Berge, Kulturstätten - Deutschland hat touristisch viel zu bieten. Das bestätigt sich auch in der Entwicklung der Tourismuszahlen. Mehr inländische und ausländische Gäste und in der Folge eine wachsende Wirtschaftsleistung - das ist das Fazit des tourismuspolitischen Berichts der Bundesregierung für die aktuelle Legislaturperiode. Die Fremdenverkehrsbranche beschäftigt 2,9 Millionen Menschen, hat eine Bruttowertschöpfung von 100 Milliarden Euro und macht damit 4,4 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung aus. Gleichzeitig wird der Tourismus jedoch global durch den internationalen Terrorismus gehemmt. Da Deutschland als sicheres Reiseland gilt, wird der Tourismus hier nur wenig davon beeinflusst.

Ausländische Touristen besonders oft Niederländer

Ein Nachfrageplus bei Inlandstouristen gibt es nun zum elften Mal in Folge, auch aus dem Ausland kommen schon zum siebten Mal mehr Touristen nach Deutschland. 2016 kam es zu 11 Millionen mehr Übernachtungen als noch im Vorjahr. Die meisten ausländischen Urlauber kommen aus den Niederlanden und der Schweiz gefolgt von den arabischen Golfstaaten, China und Polen. Die Einnahmen aus Aufenthalten ausländischer Urlauber stieg seit dem letzten Bericht um 7,5 Milliarden Euro. Insgesamt macht der Inlandtourismus allerdings 82 Prozent der Übernachtungen im Gastgewerbe aus. Die Trends beim Deutschlandurlaub sind jedoch nachteilig für den ländlichen Raum. Nicht nur wird die durchschnittliche Aufenthaltsdauer stetig geringer - mit 2,7 Tagen geht der Trend deutlich zum Kurzurlaub - gleichzeitig werden auch Städtereisen immer beliebter. In den Großstädten kam es zu 15 Prozent mehr Übernachtungen als noch 2012. Im ländlichen Raum stiegen die Übernachtungszahlen "nur" um knapp sechs Prozent.

Carsten Hansen ist Referatsleiter für Kommunale Wirtschaft, Tourismus und Verkehr beim DStGB. ©DStGB

"Die touristischen Potentiale sind zweifellos vorhanden", meint auch Carsten Hansen vom DStGB. "Sie müssen konsequent genutzt werden." Deshalb rät Hansen den ländlichen Regionen in enger Kooperation mit den städtischen Destinationen in ihrer Nähe zu arbeiten. Auch ein Mobilitätsangebot, das jederzeit die Erreichbarkeit ländlicher Regionen für Urlauber sicherstellt, sei ein Schlüssel dafür vom Tourismus profitieren zu können. In der nächsten Ausgabe von KOMMUNAL bekommen Sie ausführliche Tipps für ein erfolgreiches Tourismusmanagement. Ab dem 20. Juni liegt die Ausgabe in den Briefkästen unserer rund 100.000 Abonnenten und ist wie immer auch am Kiosk verfügbar.

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