Bußgeld fürs Sitzen? In Venedig ist das bald so
Bußgeld fürs Sitzen? In Venedig ist das bald so
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Kommune verlangt Bußgeld für Treppensitzer!

Die Stadt Venedig scheint mit aller Macht Touristen aus ihrer Stadt vertreiben zu wollen. In der Tat wird die Kommune schon jetzt den rund 60.000 Besuchern täglich nicht mehr Herr. Zwar lassen die Touristen viel Geld in der Stadt, bringen aber auch Probleme mit. Der lange Bußgeldkatalog wird daher nun um einen Posten verlängert.

Hinsetzen? Gerne, aber bitte nur im Restaurant beim Cappuccino oder auf einer der unzähligen Terrassen der Gastwirte in der Stadt. in Venedig haben Stadt und Gastwirtschaft schon vieles versucht, um die 60.000 Besucher täglich in den engen Gassen zu händeln. Vor allem die vielen Tagestouristen von Kreuzfahrtschiffen machen den Gastronomen seit einiger Zeit zu schaffen. Sie bleiben oft nur einen Tag, haben Vollverpflegung an Bord und entsprechend wenig Interesse, vor Ort noch zusätzlich gastronomische Angebote zu nutzen. Noch schlimmer finden es die Gastronomen nur, wenn Touristen sich aus den Hotels ihr eigenes Essen mitbringen und dann unterwegs auf den Straßen verzehren. Dem haben sie schon einen Riegel vorgeschoben - Essen im Gehen ist in der Lagunenstadt bereits verboten - und wir mit empfindlichen Geldbußen belegt. Auch wer in den Kanälen der Stadt schwimmt oder nur seine Füße darin badet, wird ordentlich zur Kasse gebeten. Betrunkene zahlen ebenfalls saftige Strafen, wenn Sie sich daneben benehmen. Doch künftig soll sogar das Sitzen 500,-Euro kosten- Und ein Musikverbot ist auch im Gespräch.

Bußgeld für Treppensitzer

In den engen Gassen ist nämlich das Sitzen auf den Treppen durchaus ein Problem, findet die Mehrheit des Stadtrats in Venedig. Gerade auf den Stufen und in den Säulengängen rund um den Markusplatz sehen die Lokalpolitiker die sitzenden Touristen ungerne. Und wollen daher nun eine Verlängerung ihres Bußgeldkatalogs beschließen: Wer sich hinsetzt, ob auf der Straße, am Rande des Kanals oder auf Treppen, zahlt bis zu 500 Euro. Entsprechende Hinweisschilder sollen aufgestellt werden. Die Verordnung dürfte das Stadtparlament in seiner Oktober-Sitzung mit großer Mehrheit verabschieden. Bis auf zwei Fraktionen sind sich die Kommunalpolitiker bereits einig, schreibt eine lokale Zeitung in Venedig. 

Und schon ist das nächste Verbot im Gespräch: Die Musik auf den Booten in der Lagunenstadt macht es für die Anwohner laut. Die Stadtregierung hat bereits eine Verordnung vorbereitet, die den Stadtrat ebenfalls noch in diesem Jahr passieren könnte. 

Für die Einhaltung der zahlreichen Regeln sorgt in Venedig übrigens eine eigens eingerichtete Gruppe sogenannter "Engel des Anstands" - sie patrouilliert vor allem im Sommer durch die Touristenzonen und kann direkt die Bußgelder verhängen.  

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