
illegale Müllentsorgung
6 Praxisbeispiele: Wie Kommunen die illegale Müllentsorgung verhindern
In deutschen Kommunen wird illegal entsorgter Müll zunehmend zum Problem. Um dem entgegenzuwirken, setzen Städte und Gemeinden auf eine Kombination aus höheren Bußgeldern, technischer Überwachung und Bürgerbeteiligung. Die Strafen für illegale Müllentsorgung wurden in vielen Bundesländern deutlich erhöht. In Berlin beispielsweise kostet das Wegwerfen einer Zigarettenkippe nun 250 Euro, während die illegale Entsorgung von Bauschutt mit bis zu 25.000 Euro geahndet wird . In Thüringen können bei mehr als fünf Kubikmetern illegal entsorgtem Bauschutt Strafen bis zu 10.000 Euro verhängt werden .
Um Müllsünder zu überführen, setzen einige Kommunen auf Videoüberwachung. In Waldalgesheim wurden Kameras an Glascontainern installiert, um illegale Müllablagerungen zu dokumentieren . Auch in Berlin werden Wildtierkameras an bekannten Ablageorten eingesetzt, um Täter zu identifizieren .
Viele Städte fördern die Beteiligung der Bürger im Kampf gegen wilden Müll. Digitale Plattformen wie der “Mängelmelder” ermöglichen es, illegale Ablagerungen schnell zu melden . Zudem organisieren Kommunen regelmäßig “Clean-Up-Days”, bei denen Freiwillige gemeinsam Müll sammeln .
Das sind konkrete Maßnahmen – mit Kreativität und Konsequenz gegen illegale Müllentsorgung
In Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz hat die Stadtverwaltung ein Pilotprojekt gestartet, bei dem ein mit Kameras ausgestattetes Auto an wechselnden Orten parkt, um illegale Müllentsorgung zu dokumentieren. Die Aufnahmen dienen als Beweismittel, um Bußgelder gegen die Verursacher zu verhängen. Dieses Vorgehen ist deutschlandweit einzigartig und soll sowohl präventiv wirken als auch die Täter zur Rechenschaft ziehen.
Offenbach in Hessen setzt auf eine Kombination aus Müllermittlern, Bürgerbeteiligung und schnellen Reinigungsaktionen. Drei Mitarbeiter des Ordnungsamts ermittelten im vergangenen Jahr in über 1.000 Fällen und verhängten Bußgelder in Höhe von mehr als 70.000 Euro. Zusätzlich können Bürger illegale Müllablagerungen über eine App melden, was zu fast 16.000 Hinweisen führte. Die Stadt hat sich zudem eine “48-Stunden-Dreck-Weg-Garantie” auferlegt, um gemeldeten Müll zügig zu beseitigen.
Der Klassiker im Kampf gegen illegale Müllentsorgung: Videoüberwachung
In Heilbronn in Baden-Württemberg wird an bestimmten Altglas- und Altkleider-Containerstandorten Videoüberwachung eingesetzt, um illegale Müllentsorgung zu dokumentieren. Die Stadt reagiert damit auf zunehmende Beschwerden über Vermüllung und will durch die Überwachung die Täter identifizieren und mit Bußgeldern belegen. Je nach Müllmenge können die Strafen mehrere hundert Euro betragen.
In Garbsen bei Hannover wurde eine Wertstoffinsel mit zwei Kameras und Lautsprechern ausgestattet. Stadtmitarbeiter haben dort Müllsünder direkt angesprochen, was zu einem deutlichen Rückgang illegaler Müllablagerungen führte. Die Maßnahme wurde in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Sportverein umgesetzt, der zuvor unter den Müllproblemen litt.
Auch Private helfen im Kampf gegen illegals Müllentsorgung mit
Auch in Brandenburg, genauer im Landkreis Barnim, gibt es kreative Ideen gegen illegale Müllentsorgung. Dort wurde ein privates Sicherheitsunternehmen als Müllstreife engagiert, um Täter zu überführen. Allein im vergangenen Jahr wurden 42 Bußgelder verhängt. Die Kosten für die Entsorgung von illegalem Müll sind erheblich; im Landkreis Barnim fielen 619 Tonnen an, deren Beseitigung die Gebührenzahler belastet.
Welche kreativen Ideen gibt es noch, damit das Dorf nicht zur Müllhalde verkommt? KOMMUNAL-Chefredakteur Christian Erhardt-Maciejewski hat sich für zwei Vorträge bei kommunalpolitischen Vereinigungen zum Thema Gedanken darüber gemacht und sechs Ideen entwickelt, die nicht auf Repression sondern auf Anreiz setzen und die sich auch in kleinen Kommunen umsetzen lassen und die zudem noch das Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Kommune stärken können. Unsere KPLus Nutzer finden diese praxisnahen Tipps exklusiv in unserem Beitrag: "6 kreative Ideen für Kommunen im Kampf gegen illegale Müllentsorgung" - nach dem Motto: „Möchtegern-Müllbarone bitte warm anziehen"