© Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

AUTONOMES FAHREN IM ÖPNV

Die automatisierte Zukunft kommt in der Wirklichkeit an

24. September 2025
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Für den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) war Anfang des Jahres schon klar, dass „der ÖPNV der Zukunft autonom fährt“. Jetzt hat PricewaterhouseCoopers (pwc) mit dem Robo-Bus-Radar 2025 nochmal nachgelegt. „Die Frage ist nicht mehr, ob der ÖPNV vollautomatisiert wird, sondern wie schnell“, bringen die Branchenexperten von pwc den Stand der Dinge kurz und knapp auf den Punkt.

Ein Blick auf das KIRA-Projekt im hessischen Langen und Egelsbach macht klar, dass die Autoren nicht übertreiben: Seit Juni 2024 erprobt DB Regio Straße dort autonome Fahrzeuge mit Automatisierungsstufe Level 4. Das Level bedeutet, dass sich die Fahrzeuge innerhalb eines definierten Gebiets im laufenden Straßenverkehr mit bis zu 130 Stundenkilometern fahrerlos fortbewegen können. Mehr als 60.000 Kilometer haben die sechs On-Demand- Shuttles bereits in Begleitung eines gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsfahrers zurückgelegt. Seit Mai ist KIRA der erste autonome On-Demand- Verkehr in Deutschland der für Testkunden geöffnet wurde. Über 1.400 Testnutzer:innen sind für den Verkehr freigeschaltet, die Fahrten nun über die KIRA-App buchen können. Seit kurzem sind die Shuttles auch in Darmstadt mit Fahrgästen unterwegs, um dort weiter entfernte Stadtteile an das Stadtzentrum und den Hauptbahnhof anzubinden.

Für die Bürger:innen ist das ein echter Gewinn, für Thomas Drewes, Leiter Autonomes Fahren bei DB Regio Straße, eine Etappe auf dem Weg in die Skalierung: „Autonomes Fahren bietet die Riesen-Chance, den ÖPNV attraktiver und zugleich bezahlbarer zu machen – insbesondere außerhalb der großen Ballungsräume. Das Projekt KIRA zeigt, was möglich ist, und wir wollen als Partner der öffentlichen Hand auch weiterhin dazu beitragen, den ÖPNV von morgen aktiv mitzugestalten.“ Genau das passiert auch im westfälischen Herford. Neben Genf und Oslo ist die Stadt eine von drei Testregionen des EU-Projekts ULTIMO, in dem 21 Partner aus sieben europäischen Ländern daran arbeiten, automatisierte Fahrzeuge für den Regelbetrieb zu etablieren. DB Regio bringt hier autonome Linienbusse mit Platz für zehn Fahrgäste zum Einsatz, um gemeinsam mit weiteren Partnern Lösungen für die Integration autonomer Fahrzeugflotten in bestehende Nahverkehrssysteme weiterzuentwickeln. Zukunftstaugliche Standards setzt DB Regio auch bei der Qualifikation der Sicherheitsfahrer:innen.

Für KIRA haben Drewes und sein Team ein Schulungsprogramm zum AV Safety Operator entwickelt. Drewes: „Sicherheitsfahrer:innen spielen bei der Inbetriebnahme von Level-4-Flotten im ÖPNV auch zukünftig eine zentrale Rolle und mit der Skalierung wird der Bedarf wachsen. Mit unserem Ausbildungskonzept stellen wir sicher, dass wir auch künftig top qualifizierte Sicherheitsfahrer:innen im Team haben.“

Sie möchten mehr über die Einführung autonomer Linienbus- und On Demand-Verkehr in den ÖPNV-Betrieb erfahren?

Dann sprechen Sie mit Svetlana Drümmer: svetlana.druemmer@deutschebahn.com

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