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Weihnachtsmärkte boomen

14. Dezember 2014
Im Jahr 2000 waren es noch 50 Millionen Besucher. 2012 bereits 85 Millionen - ein Zuwachs von rund 70 Prozent. Die Städte und Gemeinden profitieren mit. Mehr Besucher, mehr Umsatz und Attraktivität in den Zentren, dazu Standmieten und Abgaben. Eine Win-win-Story

Der Weihnachtsmarkt - eine Erfolgsgeschichte

Noch viel eindrucksvoller zeigt sich die Erfolgsgeschichte der Weihnachtsmärkte in Deutschland durch die bloßen Zahlen.
Gab es im Jahr 2000 noch rund 50 Millionen Besucher auf den beim DSB gelisteten rund 1.500 Weihnachtsmärkten, waren es 2012 bereits 85 Millionen Besucher. Eine Steigerung um satte 70 Prozent!
Der DSB-Präsident schätzt, dass rund 65 Prozent der Weihnachtsmärkte in Deutschland nach wie vor durch die Öffentliche Hand, also vor allem durch Städte und Kommunen organisiert werden.
Ritter rechnet dabei auch vor, dass den Kommunen durch die jährlich knapp 10.000 Volksfeste insgesamt sogar rund 350 Millionen Euro an Standgeldern und sonstigen Abgaben in die Kassen fließen - und fast ein Drittel davon allein durch die Weihnachtsmärkte.

Eine klassische Win-win-Situation

Steigende Umsätze der Schausteller (die Schallgrenze von einer Milliarde Euro Umsatz wurde bereits 2012 gesprengt) - dazu eine verlässliche und steigende Einnahmequelle für die Kommunen.
Die Weihnachtsmärkte sind heute eine ausdauernde Konjunktur-Lok für den Einzelhandel und damit für die so oft von Kommunalpolitikern geforderte Belebung der Innenstädte und Gemeindezentren.
Ausdauernd vor allem deshalb, weil Weihnachtsmärkte meist über einen längeren Zeitraum von drei bis vier Wochen veranstaltet werden. Wochen, in denen auch der örtliche 'Einzelhandel von vom Jahresendgeschäft ptofitieren möchte - ein dazu korrespondierender Weihnachtsmarkt im Zentrum ist deshalb oft nicht nur erwünscht, sondern heiß ersehnt.
Natürlich - so eine Erfolgsgeschichte weckt Behrlichkeiten. Der Schaustellerbund jedoch warnt schon seit Jahren vor einer Privatisierungswelle von Volksfesten.
"Solche Ereignisse dürfen nicht zum kommerziellen Spielball gemacht werden. Vor allem nicht, da es sich hier meist um Traditionsveranstaltungen handelt", sagt auch Helmut Gels, DSB-Hauptgeschäftsführer: "Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte sind Veranstaltungen für das Volk und vor allem für die Bürger der jeweiligen Städte."
Inzwischen wurde diese Ansicht auch höchstrichterlich gestärkt. Bereits 2009 hat das Bundesverwaltungsgericht in einer grundlegenden Entscheidung die Position der Veranstaltungen als "Bestandteil der Angelegenheit der örtlichen Gemeinschaft" festgestellt und damit in ihrer Bestandssicherung gestärkt.

Nicht immer ging es harmonisch zu

Der DSB wünscht weniger Bürokratie bei den Genehmigungen, mehr Planungssicherheit. Hauptgeschäftsführer Gels brachte es vor einigen Jahren bereits auf den Punkt: "Es kann nicht sein, dass Jahrhunderte alte Traditionsveranstaltungen plötzlich mit einer Stimme Mehrheit im Gemeinderat abgesagt werden."
Es geht um DIN-Normen und um Umwetzonen, um Strompreise, Gebühren und Auflagen im täglichen Miteinander. Insgesamt jedoch ist es ein erfolgreicher Weg, den Schaustellerbund und Kommunen seit der Jahrtausendwende gemeinsam zurückgelegt haben.
Für Kommunen, die sich mit dem Gedanken tragen, künftig ebenfalls einen Weihnachtsmarkt ins Leben zu rufen, bietet DSB-Präsident Albert Ritter deshalb an: "Wir stehen mit unseren Erfahrungen selbstverständlich jeder Kommune zur Verfügung. Von der logistischen Ausrichtung bis zur internationalen Tourismus-Werbung können wir auf die Erfahrung unserer Mitglieder zurückgreifen, die wir gern auch an die Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden weitergeben wollen."

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