Unser Bürgermeisterportrait im Juni - das Stadtoberhaupt von Verl

Bürgermeister Portrait: Wo aus Tüftlern Milliardäre wurden

Michael Esken ist Bürgermeister von Verl, einer der reichsten Kommunen Deutschlands. Probleme hat er trotzdem.

Wer ins westfälische Verl fährt, kommt aus dem Staunen nicht heraus: Die Straßen sind neu gemacht, die Bürgersteige in einem exzellenten Zustand. Die Stadt wirkt wohlhabend. Und tatsächlich hat Verl ein Vermögen von rund 95 Millionen Euro auf der hohen Kante. Verwaltet wird das Geld in einem modernen, aus Glas und Beton errichteten Rathaus, wo in der ersten Etage Bürgermeister Michael Esken sein Büro hat. Seit 2015 ist der CDU-Politiker, der selbst aus Verl stammt, Bürgermeister. Nachdem er zuvor zwölf Jahre lang dasselbe Amt in Hemer im Sauerland ausübte.

Bürgermeister von Verl freut sich über Gewerbetreibende

„Wir haben hier in Verl sehr gute Gewerbesteuerzahler“, sagt Esken. Eine ganze Reihe von Familienunternehmen, die einst in der Region gegründet wurden, seien heute Weltmarktführer. Ein Beispiel sei die Firma Nobilia, Europas größter Küchenmöbelhersteller. Oder Beckhoff Automation, die sich in der Steuerungstechnik engagieren. „Diese Firma nähert sich langsam dem Milliardenumsatz“, sagt Esken. Allen diesen Betrieben sei aber gemein, dass sie einst von westfälischen Tüftlern in kleinen Werkstätten, Hinterhöfen oder Garagen gegründet wurden. „Das Geheimnis ist, dass wir inhabergeführte Unternehmen haben, wo sich die Inhaberfamilien mit der Region Ostwestfalen-Lippe, mit Verl, identifizieren“, sagt Esken. „Und sollte es einer dieser Firmen einmal schlechter gehen, gehe ich davon aus, dass der Firmensitz zuletzt geschlossen wird.“

Bürgermeister muss neue Unternehmen oft wegschicken

Neue Unternehmen können sich in Verl aber trotzdem nicht mehr niederlassen. Das liegt nicht daran, dass die Unternehmer kein Interesse daran hätten – denn nach der Stadt Monheim am Rhein mit 340 Punkten hat Eskens Kommune den zweitniedrigsten Gewerbesteuersatz in ganz Nordrhein-Westfalen. Das Problem: Es gibt kein freies Bauland mehr. Auch nicht für Wohnungen, was ein noch viel größeres Problem ist. In Verl gilt deswegen die Regel: Bevor ein Grundstück als Bauland ausgewiesen wird, muss der Grundstücksbesitzer 60 Prozent des Grundstücks an die Stadt verkaufen – zu einem fairen Preis, wie Esken betont. „Ohne unsere Zustimmung wäre sein Grundstück nichts wert, deswegen profitiert er von dem Geschäft“, erklärt Esken die Maßnahme. Die Stadt wiederum verkauft dann ihren Anteil des Grundstücks deutlich unter dem Bodenrichtwert an junge Familien, um auf diese Weise den Menschen eine Möglichkeit zum Häuserbau zu bieten. Darüber hinaus investiert die Stadt in ihre Schulen und aktuell in eine große neue Kindertagesstätte: „Für fünf Gruppen, mit Begegnungsräumen, Gruppenräumen und einer Rutsche, die vom ersten Obergeschoss ins Erdgeschoss führt.“ Denn für Michael Esken ist es wichtig, dass das Vermögen der Stadt in die Lebensqualität ihrer Bewohner fließt.

Wie der Bürgermeister sich schon früh engagierte

Die Wertschätzung für seine Mitmenschen steht bei dem Verler Bürgermeister an erster Stelle. Deshalb gibt es in Verl auch eine Ehrennadel für ehrenamtliches Engagement. Und regelmäßig Frühstücke und Dankeschöntage etwa für pflegende Angehörige. Auch sein eigenes Engagement begann schon in der Schule.....

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