deutschlandweite Bildungskampagne auf Tour

Die bundesweite Bildungskampagne "RedUse" startet eine Tour durch Deutschland.

Schulen in Deutschland tourt. Die Kampagne wird an rund 2000 Schulen Station machen und rund 500.000 Schüler erreichen.
Projektträger dieser Bildungskampagne sind der Bildungsträger „die Multivision e.V.“, die Verbraucherzentrale NRW und die Entwicklungsorganisation OXFAM.
Die Eröffnungsveranstaltung für das Projekt findet am Lise-Meitner-Gymnasium in Hamburg mit Begrüßungsworten des Hamburger Umweltsenators Jens Kerstan statt. Insgesamt beteiligen sich alleine in Hamburg im November 2015 ca. 3.500 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen aus Hamburg am Projekt.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie, erklärt dazu: „Der Rohstoffverbrauch nimmt weltweit zu. Wer die Ressourcen schont, leistet einen aktiven Beitrag zum Schutz unseres Planeten. Der sichtbarste Beitrag ist es, Müll zu vermeiden und Produkte möglichst lange und effizient zu nutzen. Es macht einen Unterschied, ob ein Handy vier Jahre genutzt und dann recycelt wird oder ob es nach einem Jahr ausgemustert wird und im Hausmüll landet. Es ist enorm wichtig, dass Jugendliche dieses Thema anschaulich erklärt bekommen. Ich freue mich, dass wir hier in Hamburg den Startschuss geben zu einer so großen bundesweiten Kampagne.“
In Hamburg unterstützt die Stadtreinigung Hamburg (SRH) das Projekt auch finanziell. SRH-Geschäftsführer Holger Lange bezeichnete anlässlich der heutigen Präsentation der Bildungskampagne die Multivision als zeitgemäßen und wichtigen Beitrag zur Umwelterziehung: „Die Stadtreinigung Hamburg engagiert sich seit Jahren in Schulen und Kindergärten. Die Multivision zeigt den Jugendlichen, dass auch die Mülltrennung zu Hause und in der Schule ein persönlicher und wichtiger Beitrag für die Umwelt auf dem ganzen Planeten ist. Recycling lebt vom Mitmachen und ist entscheidend für unsere Zukunft der Rohstoffversorgung. Großartig finde ich den Einsatz einer modernen und dialogorientierten Präsentationstechnik, die dieses Thema zeitgemäß für ein junges Publikum aufbereitet.“
Frank Braßel, OXFAM: „Die Armut des Südens hat viel damit zu tun, dass wir in den reichen Ländern im Überfluss Leben können. Unsere Kampagne  zeigt den Jugendlichen, warum die Bevölkerung rohstoffreicher Länder häufig sehr arm ist, ihr natürlicher Reichtum zum Fluch wird und warum gerechte Handelsbeziehungen nötig sind, um Armut in diesen Ländern zu überwinden.“
Philip Heldt, Verbraucherzentrale NRW: „ Viele Rohstoffe könnten gespart werden, wenn Geräte repariert werden würden. (...) Gerade bei der Unterhaltungselektronik, wie Smartphones, Spielekonsolen ist die Recyclingquote zu gering. Viele Geräte verbleiben in Schubladen oder sind von den Konstrukteuren so gebaut, dass sie schwer recycelt werden können.“
Unterstützt wird die Bildungskampagne REdUSE von beiden Bundesverbänden der Abfallwirtschaft, dem VKU (Verband kommunaler Unternehmen) sowie dem BDE (BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser-, und Rohstoffwirtschaft e.V.).
VKU – Verband kommunaler Unternehmen: „Der beste Abfall ist der, der nicht entsteht. Je weniger konsumiert wird, umso weniger wird weggeworfen und umso weniger Rohstoffe werden dafür aufgewendet. Es ist wichtig, dass Jugendliche erfahren, dass hoher Rohstoffverbrauch nicht nur aus ökologischer sondern auch aus sozialer Perspektive negative Auswirkungen hat. Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe informieren darüber bereits seit Jahrzehnten im Rahmen der Abfallberatung. Der VKU unterstützt REdUSE, weil das Projekt die komplexen Zusammenhänge des weltweiten Konsums anschaulich darstellt."
BDE-Präsident Peter Kurth: „Wer nichts im Boden hat, braucht etwas im Kopf. Damit ist Deutschlands Situation recht gut beschrieben. Rohstoffarm und Recyclingweltmeister. Insbesondere die privaten Unternehmen der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft entwickeln seit Jahrzehnten innovative Verfahren, mit deren Hilfe aus Abfällen Rohstoffe werden. Damit das so bleibt, müssen wir bereits in der Schule das Bewusstsein dafür schärfen, schonend mit den begrenzten Ressourcen umzugehen, Abfälle zu trennen und zu recyceln. Deshalb unterstützen wir das Bildungsprojekt REdUSE."
Die Multivision wendet sich direkt an die junge Generation, um deren Zukunft es geht. „Wir wollen Jugendliche direkt und unterhaltsam informieren, wie Nachhaltigkeit geht und welche Wichtigkeit sie für ihr Leben hat. Im täglichen Leben der Heranwachsenden haben Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Umweltschutz keinen ausreichenden Stellenwert oder sie haben ein geringes Wissen dazu. Mit unserer Kampagne gelingt es uns, den schulischen Unterricht dazu inhaltlich fundiert und intensiv anzureichern und die Schüler für eine persönliche Beteiligung zu motivieren.“, ist Franz Schättle von der Multivision e.V. überzeugt. Die Multivision ist eine von 49 anerkannten Maßnahmen der UNESCO zur UN Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und einer der größten deutschen Akteure der Nachhaltigkeitsbildung.
Weitere Informationen zur Multivision und dem Projekt „REdUSE“ gibt es unter www.multivision.info .

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