Digitalkompetenz ist Altersvorsorge

Senioren-Computer-Clubs gibt es immer häufiger – und sollten von den Städten und Gemeinden durch Gründungsinitiativen oder die Bereitstellung von Räumen unterstützt werden, meint Franz Reinhard Habbel.

Vernetzung hat Potential
Im März 2016 wurde in Berlin ein Projekt der Initiative vernetzte Nachbarschaft gestartet. Dort kann man Kärtchen mit Vorschlägen, wie das Quartier mit Blumen ausgestattet werden soll, in einen Briefkasten werfen. Diese werden dann digitalisiert und in einem Blog veröffentlicht. So entsteht eine neue öffentliche Wahrnehmung. Der Service ist nicht speziell an ältere Menschen gerichtet, zeigt aber das Potenzial der Vernetzungsmöglichkeiten auf.
150114_Klinik_(c)Phoenix DesignIn den Senioren-Computer-Clubs steht die Selbstorganisation im Vordergrund. Städte und Gemeinden sind gut beraten, solche Initiativen auch durch die Bereitstellung von Räumen zu unterstützen oder gar erste Initiativen zur Bildung solcher Clubs im Ort selbst zu starten.
Zukunftsmarkt Pflege
Eine besondere Aufmerksamkeit wird der Pflegebereich erfahren. Digitale Services können die Pflege verbessern. Pflegebedürftige können durch digitale Services länger in ihrer häuslichen Umgebung bleiben, ein selbständiges Leben führen. Pflegekräften wird der Dienst erleichtert. Hilfsleistungen durch Pflegeroboter sind nicht undenkbar. Von den insgesamt 23 Millionen in Europa allein lebenden Senioren haben 8 Millionen eine positive Einstellung zur Robotik. All das wird aber ohne Digitalkompetenz der Menschen nicht gehen. Nur dann wird es gelingen mit einem Pflegeroboter so umzugehen, dass wir ihn beherrschen und nicht er uns.

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