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Marode Schulgebäude

Lernen in Ruinen - an den Schulen in NRW bröckelt der Putz, die Fenster sind undicht und die Toiletten oft unzumutbar - so das Ergebnis einer WDR-Umfrage.

Wie hoch ist der Investitionsbedarf?

In der Barbaraschule in Ahlen (Kreis Warendorf) sind Laufspiele wegen erhöhter Gefährdung verboten ©123rf

Knapp 6 Prozent der Schulleiter geben an, bei ihnen seien Maßnahmen in einer Höhe von mehr als fünf Millionen Euro nötig. Weitere elf Prozent rechnen mit einem Sanierungsstau von mehr als einer Million. Noch schlimmer: Die Mängel gibt es in den betroffenen Schulen meist schon seit  vielen Jahren. Denn natürlich fehlt das Geld. Doch direkt dahinter auf Platz 2 der Gründe nennen die SChulleiter auch büorkratische Hürden. Da ist die Rede von "unklaren Zuständigkeiten", von "falschen Prioritätensetzungen" und "Benachteiligung durch den Schulträger".
Das Land trägt die Hauptschuld
Zuständig für Bau und Unterhalt sind natürlich formal die Städte und Gemeinden, bzw. die Landkreise. Dafür bekommen sie Geld vom Land - in Form einer Schulpauschale. Genau hier liegt das Problem. Das Gemeindefinanzierungsgesetz NRW sieht eine Pauschale von 600 Millionen Euro vor. Allerdings muss das Geld für Schulen und Kitas reichen, auch Neubauten oder Mietkosten müssen von der Summe getragen werden. Der Betrag ist seit acht Jahren unverändert. Allein den akuten Investitionsbedarf schätzen die Schulleiter jedoch auf rund 2,5 Milliarden Euro.
Schulausgaben in den Bundesländern

Im Landesvergleich steht NRW übrigens bei den Schulausgaben ganz weit unten. Pro Schüler gab das Land durchschnittlich 5200 Euro aus. Nur Schleswig-Holstein und das Saarland zahlen ähnlich geringe Summen. An der Spitze rangieren Thüringen mit 7800 Euro und Sachsen-Anhalt mit 7400 Euro. Mitte der 90er Jahre lag NRW nach der Erhebung des Senders noch im Mittelfeld, weit vor Thüringen und Sachsen-Anhalt.

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