Umgang mit Flüchtlingen

Asylverfahren für Menschen aus dem Kosovo sollen beschleunigt werden. Der DStGB fordert zudem, den Menschen stärker in Ihren Herkunftsländern zu helfen.

Ein Großteil dieser Personen kommt aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland und nicht weil sie politisch verfolgt werden. "Unser Asylsystem knüpft aber an die politische Verfolgung an und ist nicht das geeignete Instrumentarium, um Wirtschaftsflüchtlingen zu helfen. Hier sollten wir unsere Anstrengungen darauf konzentrieren, den Menschen in den Herkunftsländern zu helfen, so dass sie sich dort eine Perspektive aufbauen können", fordert der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Dr. Gerd Landsberg.
Mit der Einigung des Bundesinnenministers und seiner Länderkollegen, dass Asylanträge kosovarischer Staatsangehöriger künftig priorisiert bearbeitet werden und Asylbewerber aus dem Kosovo möglichst für die Dauer des gesamten Verfahrens in Erstaufnahmeeinrichtungen verbleiben sollen um die Verfahren zu beschleunigen, seien erste wichtige Schritte zur Entschärfung der Situation und Entlastung der Kommunen eingeleitet. "Auch das Vorhaben, insgesamt eine schnellstmögliche Entscheidung über die Asylanträge – im Idealfall innerhalb von zwei Wochen – anzustreben, ist ein wichtiger Ansatz", so Landsberg.
Zudem sollte das Kosovo aus Sicht des DStGB - wie auch von einigen Ländern gefordert - wie zum Beispiel Bosnien Herzegowina bzw. Mazedonien als sicheres Herkunftsland eingestuft werden. Dies könne die Asylverfahren weiter beschleunigen und damit einen wichtigen Beitrag leisten, die Verfahren schneller abzuschließen. "Gleichzeitig könnte so der Zustrom reduziert werden, weil die Betroffenen mit einer schnellen Ablehnung rechnen müssten", so Landsberg.
Vor diesem Hintergrund sei auch das Vorhaben der Bundesregierung, die Aufklärungsarbeit im Kosovo selbst zu verbessern, zu begrüßen.
"Wir müssen uns darauf einrichten, dass vor dem Hintergrund der Krisen in unserer Welt – insbesondere im Nahen und Mittleren Osten – die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen in den nächsten Jahren nicht ab-, sondern zunehmen wird. Die deutschen Städte und Gemeinden bekennen sich zu ihrer humanitären Verpflichtung, Bürgerkriegsflüchtlingen und Asylbewerber aufzunehmen und ihnen zu helfen. Ohne Unterstützung von Bund und Ländern, aber auch der Kirchen sowie der Akzeptanz der Menschen vor Ort wird es jedoch nicht gehen", erklärt Landsberg.

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