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Wirksame Digitalisierung: Kommunen brauchen eine bessere Informationsbasis

24. August 2022
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Jede Kommune kann sich glücklich schätzen, gute Leute für die Verwaltungsdigitalisierung zu haben. Gerade bei der großen Zahl nationaler Digitalisierungsinitiativen brauchen diese allerdings einen Informationspool, auf den sie schnell und einfach zugreifen können. Beispielsweise im Zusammenhang mit den zentralen Aspekten rund um die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes: Was ist EfA? Wie funktioniert FIM? Wie nutze ich Informationsangebote wie die OZG-Informationsplattform? Hier ist die Informationslage bzw. das Management der Informationen aus Sicht der KGSt noch nicht zufriedenstellend.

Im Gegensatz zur Frühphase des OZG, als erst noch grundlegende Zielbilder entwickelt werden mussten, gibt es heute viele Informationen. Zu viele! Und die Informationsflut wächst und wächst. Wenige haben die Zeit, diese zu bewältigen. Zudem sind Informationen für die Zielgruppe kommunale Digitalisiererinnen und Digitalisierer kaum brauchbar aufbereitet.

Informationen zu Lösungen wie z.B. EfA müssen Kommunen einfach und schnell erreichen. Wenn 11.000 Kommunen die gleichen Inhalte recherchieren, wirft das Fragen auf. Vor allem fehlt diese Zeit für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Kommunen müssen wissen, wo sie wichtige Informationen abrufen können. Diese sollten aber nicht nur zentral auffindbar und aktuell, sondern auch für unterschiedliche Ausbildungshintergründe und Wissensstände verständlich aufbereitet sein. Denn kommunale Digitalisierungsbeauftragte kommen irgendwann zu technischen Fragestellungen, wie beispielsweise: „Wie und wo beantrage ich ein Zertifikat und was ist das überhaupt?“ Antworten müssen so formuliert sein,  dass auch Mitarbeitende ohne IT-Fachwissen sie verstehen und umsetzen können.

Wissensmanagement ist also das Gebot der Stunde.

Wer soll nun dafür verantwortlich sein? Die föderale Aufarbeitung ein und derselben Information in 16 Landesportalen ist nicht hilfreich. Stattdessen bieten sich beispielsweise qualitätsgesicherte FAQs auf einer zentralen Website an, die selbstverständlich fortlaufender Abstimmung und Aktualisierung bedürfen. Für die Aufarbeitung und Beantwortung der Fragestellungen wäre ein Gremium unter Beteiligung des Bundes und aller 16 Bundesländer denkbar. Input zu konkreten Fragestellungen liefern Kommunen sicher gerne. Ein Einsatz, der aufwendig ist, sich aber definitiv lohnt!

Übrigens: Auch wenn Bund und Länder noch keine Antworten auf bestimmte Fragen haben oder Themen noch geklärt werden müssen, ist es notwendig, dies so zu kommunizieren.  Das hilft Kommunen zusätzlich weiter und reduziert unnötigen Rechercheaufwand.

Angela Krämer ist
Angela Krämer ist Referentin im Programm­bereich Organisations- und Informations­management der KGSt.
Fotocredits: Angela Krämer

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