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Alternative für das Dorf? Zug mit Wasserstoff-Antrieb
Doch: Wie funktioniert der Zug eigentlich und wieso löst er so einen Hype aus?
Auf dem Dach befindet sich ein Wasserstofftank und eine Brennstoffzelle, die den Wasserstoff mit dem Sauerstoff aus der Umgebung verbindet und so Strom erzeugt. Der überschüssige Strom wird dann in Batterien gespeichert, die unter dem Boden befestigt sind. Das Ergebnis: Anstatt Schadstoffe stößt der Zug nur noch Wasserdampf und Kondenswasser ab.
Der Zug mit Wasserstoff - Antrieb ist eine preiswerte Alternative zu Oberleitungen!
Der Zug fährt auch dort, wo es keine Oberleitungen gibt oder es sich finanziell nicht lohnt, welche zu bauen. Deshalb müssen Strecken nicht extra elektrifiziert werden. Der Zug ist eine umweltfreundliche und vor allem leisere Alternative zum Diesel. Tester berichten, dass der Zug nahezu geräuschfrei unterwegs ist.
Wie bei den elektrischen Bahnen hängt die Ökobilanz des Wasserstoff-Zuges aber vor allem davon ab, woher der Strom beziehungsweise der Wasserstoff kommt. Deshalb sollte der Stoff mit erneuerbaren Energien hergestellt werden und nicht mit Erdgas oder Ethanol, weil dabei wieder Kohlendioxid entstehen würde. Der Hersteller bezieht den Wasserstoff aus Chemieanlagen, in denen er als Abfallprodukt bei der Herstellung anderer Produkte entsteht.

Doch was leistet der Wasserstoff-Zug?
Mit vollem Wasserstofftank könnte der Zug laut Hersteller 1000 Kilometer bei 140 km/ h fahren und dabei rund 300 Passagiere befördern. Er bietet sich aufgrund seiner geringeren Effizienz deshalb vor allem für viele Kurzstrecken-Ziele mit engem Stationsnetz an.
Und wie teuer ist der Zug?
Die Alternative zu Diesel- und Oberleitungszügen ist teuer, weshalb der Bund finanziell nachhilft. Das Land Niedersachsen fördert die Anschaffung von insgesamt 14 Zügen ebenfalls mit 81,3 Millionen Euro.
Laut Hersteller kosten die Züge sowie die Tankstellen zwar zu Beginn mehr Geld. Doch aufgrund der langen Lebensdauer sollen sie sich nach 30 Jahren amortisieren...