Risiken für Mensch und Tier vermeiden
Wissenschaftler geben Tipps für die Beleuchtung von Straßen
Hinzu kommt, dass laut dem Bundesamt für Naturschutz viele Kommunen die Mindestanforderungen der technischen Normen überschreiten, um beispielsweise Schadensersatzansprüche bei Unfällen zu vermeiden. Und genau dadurch werden öffentliche Plätze stärker beleuchtet als eigentlich nötig.
Allerdings, so das Amt, können Kommunen auf Sicherheit und Ästhetik achten und dabei gleichzeitig ökologische Beeinträchtigungen durch die künstliche Beleuchtung minimieren. So ruft das Bundesamt für Naturschutz gemeinsam mit Experten des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie der Uni Münster die Kommunen dazu auf, in Zukunft auf eine unnötige und helle Beleuchtung von Straßen und Gebäuden zu verzichten. Zudem haben die Experten einen Leitfaden publiziert, der konkrete Handlungsempfehlungen gegen die Luftverschmutzung gibt. Studienleiter Franz Hölker erklärt dazu: „Viele der im Handlungsleitfaden vorgestellten Maßnahmen sind einfach und kostengünstig umsetzbar.“
Beleuchtung von Öffentlichen Plätzen: Was sagt das Bundesamt für Naturschutz?
In der Publikation werden auch konkrete Tipps genannt. Zum Beispiel: „Kommunen sollten nicht auf Leuchten setzen, die Licht nach oben abstrahlen.“ Zudem empfehlen die Experten Städten und Gemeinden, die Beleuchtungsstärke möglichst niedrig zu halten und warmweißes Licht mit niedrigem Blaulicht-Anteil zu nutzen. Denn laut den Forschern reagiert die innere Uhr von höheren Wirbeltieren und Menschen auf das blaue Licht besonders empfindlich. Warmweißes Licht hingegen kann die negativen Auswirkungen abmildern.
Zudem rät das Amt, dass Lichtemissionen von Außenbeleuchtungen in der Nähe von Natur- und Landschaftsschutzgebieten eine Farbtemperatur von maximal 3000 und im besten Fall 2400 Kelvin aufweisen sollten. Der Leitfaden empfiehlt für Schutzgebiete und naturschutzfachlich wertvolle Gebiete zum Beispiel LEDs mit geringem Blaulichtanteil.
In mehreren Kommunen werden zudem auch immer mehr Lichtsysteme mit Bewegungsmeldern genutzt. Sie sollen die Straßen genau dann erleuchten, wenn es notwendig ist und dann dimmen, wenn die Stadt menschenleer ist.