Bombendrohungen an Rathäuser: Offenbar weitere Täter
Am Freitag hatten wir an dieser Stelle berichtet, dass die Polizei einen 31 jährigen Mann aus Schleswig-Holstein unter dringendem Tatverdacht festgenommen hat. Die Erleichterung war groß, zumal offenbar umfängliches Beweismaterial sichergestellt wurde.
Nun bestätigt die Polizei aber neue Drohbriefe - unter anderem bei der Berliner Generalstaatsanwaltschaft. In der Mail droht eine - nach eigenen Angaben - Gruppe mit der Entstehung einer neuen Terrorgruppe. "Wir nehmen das sehr ernst", so ein Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft.
Mit dem neuen Drohmail scheint klar: Der am Freitag festgenommene Mann aus Schleswig-Holstein hat offenbar nicht allein gearbeitet. Aktuell müsse von mindestens zwei Tätern ausgegangen werden. Ob und inwieweit diese zusammengearbeitet hätten, sei Gegenstand der Ermittlungen, so die Staatsanwaltschaft.
Wir halten Sie in diesem Beitrag weiter auf dem Laufenden.
Update vom 5. April:
Am 26. März hatte der Täter wieder mit Bombendrohungen in zahlreichen Rathäusern zugeschlagen. Es gingen Drohbriefe ein, die Rathäuser unter anderem von Augsburg, Kaiserslautern und Chemnitz wurden evakuiert. Glücklicherweise gaben die Einsatzkräfte jeweils nach gründlicher Durchsuchung der Gebäude Entwarnung. Betroffen sind seit über einem Jahr auch immer wieder Politiker und Gerichte.
Das wissen wir bisher über den mutmasslichen Täter
Nach den jüngsten Bombendrohungen führte die Polizei die Spur nach Schleswig-Holstein. Am späten Nachmittag haben sie eine Wohnung durchsucht. Nach eigenen Angaben fanden die Ermittler zahlreiche Beweismittel. Viel mehr wollte die Polizei heute aber noch nicht verraten. Nur so viel: "Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel wird ergeben, ob der Beschuldigten für weitere der derzeit mehr als 200 Drohschreiben verantwortlich sein könnte".
So liefen die Bomendrohungen ab
Es gingen fast immer E-Mails in den Behörden ein. Sie wurden mit "Nationalsozialistische Offensive" unterzeichnet. In dem Schreiben selbst wurden aus rechtsextremen Gründen heraus Bombendrohungen auf die angeschrieben Gerichte, Gebäude und Rathäuser ausgesprochen.
Zuletzt wurden der Hauptbahnhof in Lübeck und das Finanzamt Gelsenkirchen vorsorglich geräumt. Auch die Hamburger Polizei hatte kurzzeitig Ende März einige Straßen abgesperrt. In Frankfurt am Main drohte der Täter - ebenfalls im März - damit, "Bürger auf offener Straße zu exekutieren".
KOMMUNAL hält Sie in diesem Artikel auf dem Laufenden.
Letzter Stand: Freitag, 5. April, 12.10 Uhr