© 123rf: deltaart

Budgetierung als „Gelddruckmaschine“ für Kommunen?!

18. Oktober 2018
ANZEIGE
Kommunen haben verschiedene Möglichkeiten, den Planungs- und Budgetierungsprozess effektiv und effizient zu gestalten. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, erläutert KGSt-Referent Michael Gerstacker.

SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Budgetierung in Kommunen
Michael Gerstacker ist Referent im Bereich Finanzmanagement der KGSt

Die Budgetierung ist der „Klassiker“ unter den Planungs- und Steuerungsinstrumenten. Sie kann dazu beitragen, den Ressourcen- und Mitteleinsatz zu flexibilisieren, den Verantwortlichen in den dezentralen Einheiten größere Entscheidungsspielräume einzuräumen, die Ergebnisverantwortung in den Vordergrund zu rücken und wirtschaftliches Handeln zu fördern.

Ungeachtet dessen steht die Budgetierung in der Kritik: Sie sei strategiefern, ressourcenintensiv und berücksichtige oftmals nur monetäre Aspekte. Ohnehin hätten die Ämter in Zeiten wachsender Aufgaben und angespannter Haushalte kaum noch Handlungsspielräume.

Die Budgetierung ist zwar keine „Gelddruckmaschine“, kann aber entscheidend dazu beitragen, Handlungsspielräume zurückzugewinnen. Sie muss allerdings dem örtlichen Bedarf entsprechend ausgestaltet werden.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Zusammenführung verschiedener Planungs-, Steuerungs- und Kontrollinstrumente. Eine kommunale Gesamtstrategie kann hierfür einen wichtigen Beitrag leisten.

Dazu gehört es auch, dass Politik und Verwaltung sich über ihre Verantwortlichkeiten klar werden. Die Politik muss genaue Vorgaben machen und Handlungsschwerpunkte setzen. Zwar muss auf Detailfragen des Rates bzw. Kreistages weiter eingegangen werden, sie sollten aber nicht allein das Feld bestimmen.

Die aus der Strategie abgeleiteten, produktbezogenen Ziele und Kennzahlen müssen verstärkt in den Planungsprozess, den Haushaltsvollzug und das Berichtswesen integriert werden. Zudem sollten die Budgetverantwortlichen mit weitgehenden Handlungsspielräumen ausgestattet werden. Damit geht eine gesteigerte Budgetverantwortung einher. Die Budgetverantwortlichen erhalten zwar mehr Freiheiten, sind im Gegenzug aber verpflichtet, ihre Budgets einzuhalten, die vereinbarten Ziele zu erreichen und hierüber regelmäßig zu berichten. Dabei sollten stets auch Anreize geschaffen werden, um wirtschaftliches Handeln zu belohnen.

Natürlich müssen auch Strukturen und Prozesse hinterfragt und die IT-Unterstützung verbessert werden. Dies wird durch die fortschreitende Digitalisierung erleichtert.

Der entscheidende Erfolgsfaktor ist jedoch die Kommunikation: Bei Veränderungsprozessen spielen kulturelle Aspekte eine entscheidende Rolle. Es wird kaum gelingen, neue Planungs- und Steuerungsansätze erfolgreich zu implementieren, wenn diese nicht im Einklang mit der Verwaltungskultur stehen. Änderungen erfordern Zeit und die volle Unterstützung durch Politik, Verwaltungsleitung und Führungskräfte.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im KGSt®-Bericht 19/2017.

Mehr Informationen:

Michael.Gerstacker@kgst.de

www.facebook.com/KGSt.de

www.KGSt.de

Schlagwörter