„Das Spannendste sind konkrete Beispiele“
Seit fast 23 Jahren arbeitet sie im Rathaus, seit 2018 ist sie die Kämmerin. In dieser Funktion hat Sandra Horvath in der Stadt Freiberg am Neckar mit fast allem zu tun, was sich bewegt: der fast abgeschlossene 90-Millionen-Euro-Schulneubau mit allen weiterführenden Schularten, der neue Kindergarten und die neue Obdachlosenunterkunft. Aber auch Dauerbrenner, wie der Erhalt des Stadtbads, an dem wir uns zum Gespräch treffen, gehören dazu. Das ist im baden-württembergischen Freiberg – wie in fast jeder Kommune – ein erhaltenswertes Verlustgeschäft.
Bei all diesen Themen begleitet sie die aktuelle KOMMUNAL. „Das Spannendste sind für mich die konkreten Beispiele aus anderen Kommunen. Wenn ich weiß, wo etwas gut umgesetzt wird, kann ich dort anrufen und mich austauschen“, sagt die Frau der Zahlen. Besonders, wenn es um eine Kommune aus ihrem Kämmerer-Sprengel geht, ist Sandra Horvath begeistert, denn dann ist die Vergleichbarkeit besonders hoch.
Themen, die die Diplombetriebswirtin in den letzten Jahren umtreiben, sind gleichzeitig regelmäßig Thema in KOMMUNAL: So das Damoklesschwert UStG 2b und die Grundsteuerreform. Aus ihrer Sicht wird aktuell alles kleinteiliger und komplexer. Sie fragt sich zum Beispiel: „Wenn der Gesetzgeber Ganztagsbetreuung an Grundschulen vorschreibt und wir es doch alle umsetzen müssen, warum werden dann die Mittel nicht einfach fair unter allen aufgeteilt? Warum sind komplizierte Anträge nötig, die die ohnehin zu knappe Zeit auffressen?“
Auch solche unnötigen Aufwände führen auch dazu, dass die KOMMUNAL-Ausgabe oft warten muss: „Ich komme nicht so viel dazu, wie ich gerne würde, weil sich auf dem Schreibtisch die Aufgaben stapeln, die sofort bearbeitet werden wollen.“ Jetzt liegt es in der Hand von Bund und Land, Sandra Horvath mehr Zeit für die Lektüre einzuräumen.