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  3. Batteriegroßspeicher: Wind und Sonne auf Vorrat
Kreispräsident Walter Behrens (2. v. l.), Bürgermeister Marc Prätorius (4. v. l.) und Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (5. v. l.) weihen mit Betreibern und Investoren den Batteriegroßspeicher ein.
Kreispräsident Walter Behrens (2. v. l.), Bürgermeister Marc Prätorius (4. v. l.) und Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (5. v. l.) weihen mit Betreibern und Investoren den Batteriegroßspeicher ein.
© Eco Star

Mehr Sicherheit für erneuerbare Energie

Batteriegroßspeicher: Wind und Sonne auf Vorrat

von Rebecca Piron
Stellvertretende Chefredakteurin | KOMMUNAL
22. Dezember 2025
Eine 1.500-Einwohner-Gemeinde in Schleswig-Holstein beherbergt einen der größten Batteriegroßspeicher Deutschlands. Wie Bollingstedt damit zur Energiewende beiträgt, Gewerbesteuer generiert und anderen Kommunen den Weg weist – ein Praxisbeispiel mit Signalwirkung.

Was macht man als Gemeinde mit 1.500 Einwohnerinnen und Einwohnern, wenn ein Projektierer anklopft und einen Batteriegroßspeicher bauen möchte? Diese Frage stellte sich Bollingstedt im Kreis Schleswig-Flensburg im Sommer 2021. Ein Unternehmer hatte einem Bauern eine landwirtschaftliche Fläche abgekauft – für die geplante Werkstatt war die Fläche deutlich zu groß. Doch sie hatte etwas anderes: einen Strommast mit Anschluss an einen Batteriegroßspeicher. Genau das machte den Standort für den Projektierer interessant.

„Betreiber und Projektierer wollten uns als Gemeinde im Boot haben, haben uns mitgenommen und immer gut informiert gehalten“, erzählt der Bürgermeister von Bollingstedt, Marc Prätorius. Fast vier Jahre später, im Juni 2025, wurde in Bollingstedt einer der größten Batteriegroßspeicher Deutschlands offiziell eingeweiht: 103,5 Megawatt Leistung, 238 Megawattstunden Speicherkapazität, verteilt auf 64 Container mit Lithium-Ionen-Batterien sowie 32 Container für Wechselrichter und Transformatoren. Ein Projekt, das zeigt, wie Kommunen aktiv zur Energiewende beitragen und dabei wirtschaftlich profitieren können.

Warum Batteriegroßspeicher für die Energiewende unverzichtbar sind

Beim Umstieg auf erneuerbare Energien gibt es ein offensichtliches Problem: Wenn der Wind kräftig weht und die Sonne scheint, produzieren Windräder und Solaranlagen mehr Strom als verbraucht werden kann. Bisher mussten Windräder dann abgeschaltet werden – wertvolle grüne Energie verpuffte ungenutzt. Fehlen Wind und Sonne, müssen fossile Kraftwerke einspringen und treiben die Strompreise in die Höhe.

Der Batteriegroßspeicher in Bollingstedt
Der Batteriegroßspeicher in Bollingstedt

Genau hier setzen Batteriegroßspeicher an. Sie nehmen überschüssigen erneuerbaren Strom auf und geben ihn in Zeiten hoher Nachfrage wieder ab – morgens und abends, wenn die Menschen zur Arbeit fahren oder nach Hause kommen. Der Batteriegroßspeicher in Bollingstedt kann 170.000 Mehrpersonen-Haushalte für zwei Stunden mit erneuerbarem Strom versorgen.

Volkswirtschaftliche Effekte: Millionen-Einsparungen durch Stromspeicher

Die volkswirtschaftlichen Effekte sind beachtlich: Wäre der Speicher bereits während der Dunkelflaute am 12. Dezember 2024 am Netz gewesen, hätte sich der Strompreis um 36 Euro pro Megawattstunde verbilligt. Allein in dieser einen Stunde hätte die deutsche Wirtschaft rund eine Million Euro an Stromkosten gespart. Pro Jahr entlastet ein Speicher dieser Größe das EEG-Umlagekonto um etwa vier Millionen Euro.

Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt betonte bei der Einweihung, dass Speicher wie in Bollingstedt die Energiewende beschleunigen könnten. Gleichzeitig steigerten sie die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts und erhöhten die Einnahmen der Kommunen durch Gewerbesteuern.

Transparente Kommunikation als Erfolgsfaktor

Bollingstedt setzte im Prozess jederzeit auf transparente Kommunikation. „Wir haben das Thema im Gemeinderat platziert und dort gab es schnell ein Einvernehmen darüber, dass das eine gute Sache ist. Der Batteriegroßspeicher liegt weit abseits und stört niemanden“, so der Bürgermeister.

Bei einer Einwohnerversammlung im Frühjahr 2022 stellte die Gemeinde das Projekt vor. Damals gab es interessierte Nachfragen, aber keine grundsätzlichen Bedenken. Erst als 2024 die Baumaschinen anrollten, wuchs das Interesse erneut. „Wir haben noch einmal bei einer Einwohnerversammlung darüber informiert und da kamen schon ein paar Bedenken auf den Tisch“, berichtet der Bürgermeister.

Bei den Bedenken der Einwohner ging es hauptsächlich um Angst vor Elektrosmog, Lärm und Brand. Wir konnten die Bedenken aber ausräumen.

Marc Prätorius, Bürgermeister der Gemeinde Bollingstedt

Idealer Standort für Batteriegroßspeicher

Die geografische Lage erwies sich als ideal: Bollingstedt liegt im windstromstarken Norddeutschland, unmittelbar neben einem Umspannwerk mit 110-Kilovolt-Leitung. Die 64 Container mit Lithium-Ionen-Batterien und 32 Container für Wechselrichter und Transformatoren fügen sich in die Infrastruktur ein, ohne Wohngebiete zu beeinträchtigen.

Gewerbesteuer für Batteriegroßspeicher: Rechtliche Änderung kommt Kommunen zugute

Für die Gemeinde war das Projekt auch wegen der möglichen Gewerbesteuereinnahmen interessant. Hier gab es allerdings zunächst eine rechtliche Hürde zu nehmen: „Als wir 2021 mit dem Projekt begonnen haben, sahen die Gewerbesteuergesetze vor, dass die gesamte Gewerbesteuer an den Unternehmens-Hauptsitz geht. Das wollte das Unternehmen aber genauso wenig wie wir“, erklärt der Bürgermeister. Hauptsitz ist nämlich nicht die Standortgemeinde Bollingstedt, sondern Kirchheim bei München.

Wie wird der Strom aus den Batteriespeichern verteilt - Vielleicht über neue Strommasten

Die Logik war klar: Die Gemeinde, die bereit ist, einen Batteriespeicher aufzunehmen, sollte auch finanziell davon profitieren – so wie auch bei Windrädern und Solaranlagen, wo 90 Prozent der Gewerbesteuer an die Standortgemeinde fließen. Gemeinsam mit Investoren und Verbänden bemängelte Bollingstedt diesen Missstand auf Bundesebene. „Das bedeutete, viele Gespräche mit Bundesministerien zu führen. Aber am Ende hat es sich gelohnt“, bilanziert der Bürgermeister.

Inzwischen fließt auch die Gewerbesteuer für Batteriespeicher zu 90 Prozent an die Standortgemeinden. Dafür musste nur rechtlich festgelegt werden, dass es sich auch hier um eine Technologie im Rahmen erneuerbarer Energien handelt. Eine Änderung, von der künftig viele Kommunen profitieren können.

Betrieb und Wirtschaftlichkeit des Batteriespeichers

Seit April 2025 ist der Speicher im Testbetrieb, seit Juni offiziell in Betrieb. „Noch ist es zu früh zu sagen, wie hoch die Gewerbesteuereinnahmen sein werden, aber wir hoffen natürlich auf den Erfolg des Projekts“, erklärt Prätorius. Neue Arbeitsplätze bringt der Batteriespeicher allerdings nicht. „Das ist ein vollständig automatisierter Prozess“, stellt der Bürgermeister klar. „Hin und wieder muss jemand die Grünflächen pflegen oder etwas warten, aber ansonsten läuft das von allein.“

Intelligente Steuerung durch digitalen Netzzwilling

Der Speicher orientiert sich in Echtzeit an den Preisen des Großhandels für Strom: In Zeiten günstiger Preise – wenn viel Wind weht oder die Sonne scheint – lädt er. Bei hohen Preisen entlädt er sich und speist erneuerbaren Strom ins Netz. Das Betreiberunternehmen nutzt dafür einen selbst entwickelten digitalen Netzzwilling, der berechnet, wann das Laden oder Entladen für das Gesamtsystem am vorteilhaftesten ist.

Piktogramm eines Batteriegroßspeichers

Vorbild für andere Kommunen

Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Betreiber und Projektierer funktioniert reibungslos. „Wir stehen anlassbezogen weiter in Kontakt. Das ist eine gute Zusammenarbeit“, bestätigt der Bürgermeister. Diese positive Erfahrung spricht sich in der Region herum: „Ich merke, dass hier in der Region viele Kommunen Interesse an einem Batteriespeicher haben. Viele Bürgermeisterkollegen erkundigen sich bei mir, wie es bei uns gelaufen ist.“

In der nur wenige Kilometer entfernten Nachbargemeinde Schuby baut das gleiche Unternehmen bereits den nächsten Großspeicher mit ähnlicher Leistung – dort gibt es ein großes Umspannwerk mit 380-Kilovolt-Leitung.

Ausbaupotenzial für Batteriespeicher in Deutschland

Deutschlandweit sind viele Projekte in Planung und Bau. Aktuell haben die Großspeicher in Deutschland laut Battery Charts der RWTH Aachen eine Kapazität von 3,4 Gigawattstunden. Mit Gewerbe- und Heimspeichern sind es 23,8 Gigawattstunden – Heimspeicher machen dabei mit 19,2 Gigawattstunden den größten Anteil aus.

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Fotocredits: Eco Star, Adobe Stock
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