Energiewende
Bei PV-Strom ist Oldenburg Spitzenreiter
PV-Strom: Zwischendurch musste Oldenburg sogar mal bremsen
Insbesondere zwischen 2019 und 2023 setzte die Oldenburger Politik parteiübergreifend wichtige Impulse: Die Stadt stellte umfangreiche Fördermittel bereit, um die Installation neuer PV-Anlagen voranzubringen. Dieses Angebot wurde von der Bevölkerung ausgesprochen gut angenommen. "Die Dynamik war so groß, dass wir bewusst etwas Druck aus dem Markt nehmen wollten und das Förderprogramm im Jahr 2023 zunächst auslaufen ließen. Die Entscheidung fiel auch vor dem Hintergrund der weiterhin bestehenden bundesweiten Mehrwertsteuerbefreiung für PV-Anlagen, die einer Förderung von 19 Prozent gleichkommt", heißt es auf Anfrage von Seiten der Stadt.
Eine Kombination macht PV-Strom hochattraktiv
Die Kombination aus sinkenden Modulpreisen, günstigeren Stromspeichern und anhaltend hohen Strompreisen mache eine eigene Solaranlage heute wirtschaftlich hochattraktiv, heißt es weiter. Deshalb habe man in Oldenburg die Schwerpunkte verlagert: "Statt direkter finanzieller Förderung stehen nun verstärkt Beratungsangebote im Mittelpunkt. Die Stadt unterstützt zudem private Initiativen, die mit großem Engagement eigene Solarprojekte voranbringen – und arbeitet zugleich kontinuierlich am weiteren Ausbau der Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden."
Ein wesentlicher Schwerpunkt aktuell: Hilfen bei der Gewinnung von neuen Flächen im sozialen Bereich. Sprich auf Kitas und Schulen. Ziel ist es, die Energiekosten für die freien Träger zu senken und den Klimaschutz im Sozialen weiter voranzubringen. Ein aktuelles Beispiel: Auf dem Dach der Berufsbildenden Schulen im Stadtteil Wechloy entsteht derzeit Oldenburgs größtes solares Gründach. Es besteht aus einer beidseitig produzierenden Photovoltaikanlage mit vertikalen Modulen und einer Leistung von im besten Falle 82 Kilowatt sowie einer Ost-West-ausgerichteten Aufdachanlage mit Hochleistungsmodulen und einer optimalen Leistung von 162 Kilowatt.
Auch in anderen Städten geht es voran
Aber nicht nur große Städte wie Oldenburg machen in Sachen Energiewende Ernst. In Crenzburg in Thüringen, Teil der Verwaltungsgemeinschaft Hainich-Werratal, sind die Bedingungen für eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Solarenergie geradezu hervorragend. Aber die Kommune nutzt die Bedingungen auch. Zum letzten Mal erstellte die Bundesnetzagentur 2022 ein Städteranking. Von allen untersuchten 2.050 deutschen Städten hatte Creuzburg prozentual die meisten neuen PV-Anlagen (+106 Prozent) in 2022 errichtet. Unter den Metropolen legt Köln in 2022 prozentual am stärksten zu (+28,9 Prozent). In absoluten Zahlen wurden die meisten PV-Anlagen in Berlin (+2.511), Hamburg (+1.149) und Köln (+1.165) errichtet.
Aktuell sind die Zubauzahlen aber eher ernüchternd. Mit ein Grund: die Krisen und Kriege weltweit. Wohl ein weiterer: Das im Februar in Kraft getretene Solarspitzengesetz, welches dafür sorgt, dass PV-Anlagen bei negativen Börsenstrompreisen und bei Stromspitzen keine Vergütung erhalten.
