Kreative Ideen
Digitale Adventskalender für die Weihnachtszeit
Wie in jedem Jahr stimmen die Adventskalender auf die besinnliche Zeit ein. Dabei versteckt sich hinter jedem Türchen eine kleine Überraschung. Mittlerweile gibt es sie in allen Formen – auf Karten, in Beutelchen oder als Boxen. Die rheinland-pfälzische Verbandsgemeinde Wittlich-Land hat der Corona-Situation entsprechend ihr eigenes Konzept entwickelt. Mit ihrem digitalen Adventskalender will die Kommune ihre Bürger durch die schwere Zeit begleiten. Denn in diesem Jahr ist alles anders – eigentlich die Zeit des Zusammenkommens gilt auch in der Adventszeit das Abstandsgebot, um unnötige Infektionen zu vermeiden. Digital lassen sich die Menschen trotzdem zusammenbringen.
Weihnachtsstimmung trotz Corona
„Die Verbandsgemeinde umfasst neben der Stadt Manderscheid 44 Ortsgemeinden, die sehr ländlich geprägt sind“, erklärt Verbandsgemeindesprecherin Carina Alt-Linden die Situation gegenüber KOMMUNAL.
„Normalerweise haben die Gemeinden durch das funktionierende Dorfleben selbst immer kleinere Weihnachtsmärkte, Nikolausabende oder Adventsfenster gemacht“, beschreibt sie die Adventszeit der letzten Jahre.
Dass in diesem Jahr alles anders sein wird, habe die Verwaltung aber schon im Oktober gemerkt. „Also haben wir uns etwas überlegt. Auch weil viele ältere Menschen allein zuhause sitzen und komplett abgegrenzt sind“, sagt die Sprecherin zur Motivation. Auf den Social-Media-Kanälen der Verbandsgemeinde soll nun jeden Tag ein digitaler Adventsbeitrag erscheinen - die digitalen Adventsfenster.
Die Kommune arbeitet mit Digitalbotschaftern
Der Reichweite des digitalen Adventskalenders dürfte zugutekommen, dass die Kommune seit diesem Jahr mit Digitalbotschaftern arbeitet. Die sogenannten DigBos sind Ehrenamtliche, die sich für das Digitale interessieren und Spaß daran haben, ihre Erfahrung damit weiterzugeben. Sie helfen Seniorinnen und Senioren beim Umgang mit den digitalen Medien.
„Viele Senioren sind da schon weiter als man denkt“, weiß Verbandsgemeindesprecherin Alt-Linden. Und die Digitalbotschafter holen die Leute genau dort ab, wo sie gerade sind. So stellen E-Mail und Messenger für manche schon gar kein Problem mehr dar – bei ihnen geht es dann meist um Fragen der Sicherheit.
Jeden Tag ein Türchen - der digitale Adventskalender
Was genau hinter den digitalen Türchen verborgen sein wird, kann die Verbandsgemeindesprecherin natürlich nicht verraten. Das soll schließlich eine Überraschung bleiben.
So viel kann Sprecherin Carina Alt-Linden dennoch sagen - es wird Lieder, Gedichte, Bastelanleitungen und Rezepte geben. Auch Musik und Theaterstücke – in Form von Schatten- und Puppenspielen – sind Corona-konform Teil des Programms.
Hinter jedem Türchen versteckt sich eine der 44 Ortsgemeinden sowie die Stadt Manderscheid – neben Vereinen hat die Verwaltung unter anderen auch Kitas und Schulen an der Aktion beteiligt.
Auch kreativ – der analoge Adventskalender
Ebenfalls in Rheinland-Pfalz beweist die Stadt Frankenthal, dass der Kreativität auch analog keine Grenzen gesetzt sind. Ab dem ersten Dezember soll sich das Rathaus in einen beleuchteten Adventskalender verwandeln. Die Frontseite des Rathauses zählt nämlich ziemlich genau 24 Fenster, woraufhin die Idee entstanden ist. 24 Tage lang wird jeden Tag ein Fenster aufleuchten.
Gestaltet werden die Fenster allerdings nicht von irgendwem, sondern von den Kindern der Stadt. Dafür arbeitete die Verwaltung mit 24 Kitas zusammen, die sich an der Aktion beteiligten. Ein Aufsteller am Rathaus wird darüber informieren, welche Kita welches Adventsfenster gestaltet hat.
Über die Aktion, die die 49.000 Stadtbewohner durch die Adventszeit begleiten soll, freut sich auch Frankenthals Bürgermeister Bernd Knöppel: „Wir bedanken uns für die tollen Beiträge der Kinder, die den Frankenthalern dadurch etwas Weihnachtsgefühl in die Herzen zaubern.“
Ganz analog ist dieser Adventskalender übrigens auch nicht. Die Stadtverwaltung kündigte an, die Aktion in den sozialen Medien zu begleiten.