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© GordonGrand/fotolia.com

Gemeinsam gegen die Angst

30. Dezember 2014
Seniorensicherheitsberater unterstützen die Polizei bei der Kriminalitätsprävention und versuchen, alten Menschen die Angst zu nehmen.

Die Stimme des Mannes klang vertrauenserweckend. „Hallo Oma, ich bin’s. Wie geht es dir?“ Die alte Dame überlegte einen Moment und fragt zurück: „Andreas, bist du das? Schön, dass du dich wieder einmal meldest!“ Schon seit Jahren hatte sie nichts mehr vom einzigen Sohn ihrer jüngsten Tochter gehört. Dabei hatten sie sich eigentlich immer gut verstanden. Als Andreas ihr dann kleinlaut am Telefon gestand, dass er sich beim Hausbau übernommen habe und knapp bei Kasse sei, war die Seniorin sofort bereit, ihrem Enkel unter die Arme zu greifen.

Der Enkeltrick funktioniert noch immer

Eine Stunde später stand ein guter Freund von Andreas vor der Tür, um die 10.000 Euro abzuholen. Die 84-jährige Frau merkte erst Tage später, dass sie Opfer skrupelloser Betrüger geworden ist. Die Opfer des „Enkeltricks“ sind meist allein lebende, ältere Menschen, vor allem Frauen. „Viele gehen noch nicht einmal zur Polizei, um die Täter anzuzeigen. Den älteren Herrschaften ist es oft peinlich, dass sie sich über den Tisch haben ziehen lassen“, sagt Monika Blass-Stein. Sie ist eine von rund 100 Seniorensicherheitsberatern, die im Saarland aktiv sind, und kennt Fälle, wie den der älteren Dame, aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit.

Statistisch gesehen gibt es keinen Grund zur Angst

Vor 15 Jahren wurde das Projekt in Kooperation mit dem Seniorenbüro der Stadt Merzig, dem dortigen Polizeibezirk und dem Landeskriminalamt (LKA) auf den Weg gebracht. Ziel ist es, ältere Menschen dazu zu bringen, wieder stärker am öffentlichen Leben teilzunehmen und sich nicht aus Angst vor Überfällen in den eigenen vier Wänden zu verkriechen. 2008 nahmen die ersten Seniorensicherheitsberater ihre Arbeit auf. Monika Blass-Stein ist seit Oktober 2009 mit dabei. In der Großgemeinde Saarwellingen Ort, Schwarzenholz und Reisbach hält sie in Altenheimen und Seniorentreffs Vorträge über Internetbetrug, Sicherheit im Straßenverkehr, Opferschutz oder Haustürgeschäfte. „Es geht aber nicht nur um das Vermitteln von Informationen, sondern auch darum, den älteren Menschen Ängste zu nehmen.“

Die Kommunen müssen die Senioren ernst nehmen

Die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2013 belegt, dass Menschen ab 60 Jahre verhältnismäßig selten Opfer von Gewaltkriminalität werden. „Dennoch fühlen sich viele selbst in ihren eigenen vier Wänden nicht wirklich sicher. In solchen Fällen stellen wir den Kontakt zu den Experten der Polizei her, die dann zu den Leuten ins Haus kommen und vor Ort nach Sicherheitslösungen suchen“, sagt Blass-Stein. Sie und die anderen Seniorensicherheitsberater wurden intensiv auf ihr Ehrenamt vorbereitet. „Wir haben eine mehrtägige Schulung gemacht, die Leitstelle besucht und werden auch weiterhin mit Informationen auf dem Laufenden gehalten.“ Auch in der Kleinstadt Sehnde in Niedersachsen sind seit diesem Jahr Seniorensicherheitsberater im Einsatz. „Alte Menschen werden nicht häufiger Opfer einer Straftat als junge“, sagt Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke. „Aber viele Rentner fühlen sich unsicher und trauen sich zum Teil nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus.“ Es sei Aufgabe der Kommunalpolitik, diese Sorgen ernst zu nehmen und nach Lösungen zu suchen.

Die Berater sind meist selbst im Rentenalter

Dass die ehrenamtlichen Berater, die in seiner Kommune unterwegs sind, in der Regel selbst das Rentenalter erreicht haben, findet Lehrke wichtig. „Es bringt nichts, wenn ein 25-Jähriger einer 75 Jahre alten Frau erzählt, dass sie keine Angst haben muss.“ Anliegen des Projekts sei es gerade, den Senioren auf Augenhöhe zu begegnen. Am Stammtisch, auf der Weihnachtsfeier oder im Seniorenverein sollen Berater und Hilfesuchende miteinander ins Gespräch kommen. „Das Angebot soll niederschwellig sein. Es geht um Informationsvermittlung und Beratung von Mensch zu Mensch“, betont Lehrke. Probleme, genügend Engagierte für die Seniorenberatung zu finden, hatte der Bürgermeister nicht. „Bei uns haben sich 20 Interessenten gemeldet. Einige sind extra nach Hannover gefahren, um sich dort für ihre neue Tätigkeit schulen zu lassen.“ Auch Monika Blass-Stein ist noch immer mit Leidenschaft bei der Sache. Inzwischen wird sie sogar auf der Straße angesprochen und um Rat gebeten. Es gibt kaum ein größeres Lob für die Saarländerin. „Es ist schön, wenn man gebraucht wird.“

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