Großes Vertrauen in kommunale Unternehmen

Damit ist das Vertrauen zur lokalen Politikebene auch in diesem Jahr wieder größer als das zur Landesebene (48 Prozent haben großes Vertrauen zu den Landesregierungen) und zur Bundesebene (44 Prozent haben großes Vertrauen zur Bundesregierung) sowie zu den Medien. So haben zu den Zeitungen nur noch 35 und zum Fernsehen gar nur noch 28 Prozent aller Bundesbürger Vertrauen. Noch größer aber als zur Verwaltung auf lokaler Ebene ist das Vertrauen zu den kommunalen Unternehmen, also den Stadtwerken bzw. den Wasserversorgungs- oder den Entsorgungsbetrieben: Ihnen bringen 75 Prozent aller Bundesbürger großes Vertrauen entgegen. Größer ist das Vertrauen nur zur Wissenschaft (den Universitäten mit 80 Prozent), der Medizin (den Ärzten mit 77 Prozent) und – trotz der Kritik nach den Ereignissen in der Silvesternacht in Köln – zu den Sicherheitsorganen (der Polizei mit 77 Prozent). Anders als beim Vertrauen zur Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung, das regional sehr unterschiedlich groß ist (in Bayern haben z.B. 66 Prozent großes Vertrauen zur Gemeindeverwaltung, in Nordrhein-Westfalen oder Berlin aber nur 45 bzw. 38 Prozent), haben alle Bevölkerungs- und Wählergruppen zu den kommunalen Unternehmen großes Vertrauen. Die Bürger haben aber zu den kommunalen Unternehmen nicht nur großes Vertrauen, sie sind auch in hohem Maße (zu 91 Prozent) mit den Unternehmen vor Ort zufrieden. Wiederum gibt es im Grad der Zufriedenheit zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen keine wesentlichen Unterschiede. Und die Zufriedenheit mit den kommunalen Unternehmen ist in kleinen Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern genauso groß wie in den urbanen Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern. Wegen des hohen Vertrauens zu und der großen Zufriedenheit mit kommunalen Unternehmen ist auch eine breite Mehrheit der Bürger dafür, dass kommunale und nicht private Unternehmen für die Wasserversorgung, die Abfallentsorgung sowie die Strom-, Gas- und Fernwärmeversorgung zuständig sein sollten. Lediglich die Breitband-Versorgung in den Kommunen würden 43 Prozent auch privaten Unternehmen anvertrauen. Generell meinen 81 Prozent aller Bundesbürger, dass die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser in der öffentlichen Hand verbleiben sollte. Nur eine Minderheit von 14 Prozent spricht sich dafür aus, dass die Versorgung besser von privaten Unternehmen übernommen werden sollte. Der hohe Anteil der Bürger, die die Versorgung mit öffentlichen Gütern wie Strom, Gas und Wasser in öffentlicher Hand belassen möchten, dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass nur wenige Bürger (17 %) glauben, von privaten Unternehmen könnte die Versorgung besser erbracht werden. Und dass eine Versorgung durch private bzw. privatisierte Unternehmen billiger würde, glauben auch nur 26 Prozent.