Durch die zunehmende Digitalisierung der Kommunalverwaltung und die wachsenden Anforderungen an die IT-Sicherheit werden die IT-Kosten noch weiter steigen...

An IT kann man nicht sparen - mit IT schon?

3. April 2018
Die IT-Kosten werden steigen! Kommunen hoffen, die Mehrkosten durch eine Reduzierung der Personalaufwendungen nach Optimierung der Geschäftsprozesse zu kompensieren. Doch auch wenn dies nicht gelingt, ist der digitale Weg unumkehrbar meint KGSt-Referent Roland Fischer

Sonderveröffentlichung Die Kosten je IT-Arbeitsplatz liegen nach Erhebungen in den KGSt®-Vergleichsringen 2016 durchschnittlich bei 3.100 Euro.Immer mehr Nutzer arbeiten mit mehreren Geräten und damit an mehreren Arbeitsplätzen. Somit steht den steigenden Gesamtkosten eine wachsende Anzahl an IT-Arbeitsplätzen gegenüber. Dies führt dazu, dass die Kosten je Nutzer stärker steigen, als die Kosten je IT-Arbeitsplatz. Die IT-Kosten je Nutzer betragen derzeit nach unseren Vergleichsringerhebungen etwa 3.700 Euro (Abbildung 1). Man muss also genau hinschauen bei Kennzahlenvergleichen! Genau das wird in den KGSt®-Vergleichsringen gemacht.So werden die Kosten auf die Leistungen IT-Strategie und Steuerung, Netze, Rechnersystem, Anwendungen, IT-Arbeitsplätze und deren Betreuung sowie Drucker/Kopierer/ Scanner verteilt. Der größte Kostenblock sind weiterhin die Anwendungen mit über 40 % der Gesamtkosten. (Abb. 2). Am heißesten diskutiert werden jedoch oft die Drucker, Scanner und Kopierer, die nur rund 4% der Gesamtkosten ausmachen. Ein Kostenvergleich ist wenig aussagekräftig, wenn man nicht parallel die erbrachten Leistungen und Qualitäten vergleicht. Wichtige Fragen sind unter anderem: Mit welchen Servicelevels und welcher Verfügbarkeit erbringt der IT-Dienstleister die Services? Welche Sicherheitsstandards werden erfüllt? Wie tief ist die IT-Durchdringung der Gesamtverwaltung zum Beispiel beim Dokumentenmanagementsystem oder von E-Government-Leistungen? Anhand dieser Beispiele zeigt sich die Richtung der Kostenentwicklung in der IT. Durch die zunehmende Digitalisierung der Kommunalverwaltung und die wachsenden Anforderungen an die IT-Sicherheit werden die IT-Kosten noch weiter steigen. Die Kommunen müssen prüfen, ob diese Kosten durch Geschäftsprozessoptimierungen im Zuge der Digitalisierung kompensiert werden können.

Aber selbst wenn dies nicht immer gelingt, ist der eingeschlagene digitale Weg unumkehrbar, denn
  • Bürgerinnen und Bürger (und auch der Gesetzgeber) erwarten zu Recht eine moderne Verwaltung mit digitalen Angeboten und dadurch verkürzten Warte- sowie Bearbeitungszeiten.
  • der Fachkräftemangel zwingt die Kommunen, Geschäftsprozesse zu automatisieren.
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten einen Service, bei dem sie von verschiedenen Arbeitsplätzen auf Akten zugreifen und an Fällen oder Projekten arbeiten können.

Die Frage wie Kommunen den Weg dennoch möglichst wirtschaftlich gestalten können, bleibt weiterhin ein Kernthema unserer Vergleichsringe zum IT-Service.

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