
Krisenbewältigung in Kommunen
Sonderveröffentlichung
Hochwasser, Stromausfälle, Terrorangriffe oder auch Pandemien: Kommunen können ganz unterschiedlichen Krisenszenarien ausgesetzt sein. Auf Bildern entsprechender Ereignisse sehen wir meist Mitarbeiter von Feuerwehr, Polizei oder dem Technischen Hilfswerk im Einsatz. Denn diese Behörden und Organisationen mit Sicherheitsauftrag (BOS) übernehmen vor Ort die Leitung und Durchführung der technisch-operativen Maßnahmen. Doch auch die kommunale Verwaltung spielt bei der Krisenbewältigung eine große Rolle. Fast alle Organisationseinheiten erledigen Fachaufgaben, die im Krisenfall besonders wichtig sind. Diese müssen auch unter erschwerten Bedingungen aufrechterhalten werden. Damit Kommunen im Krisenfall schnell und effektiv reagieren können, sollten sie die Prioritäten der Leistungen und Prozesse bereits im Vorfeld klären. Die Grundlage für die Analyse schafft das Verwaltungsscreening: Es ist eine effiziente und effektive Methode, um das Handeln in der Verwaltung anhand von bestimmter Kriterien systematisch zu untersuchen. So wird z.B. analysiert, ob Leistungen und Prozesse dazu beitragen, -> Leib und Leben der Bevölkerung zu retten und zu schützen, -> wirtschaftliche Schäden abzuwenden bzw. zu kompensieren, -> Hilfen für schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen aufrechtzuerhalten bzw. zu schaffen, ->öffentliche Sicherheit und Ordnung und öffentliche Infrastrukturen aufrechtzuerhalten, -> Bevölkerung sachgemäß zu informieren und -> Ressourcen für das Verwaltungshandeln bereitzustellen. Das Ergebnis ist ein Prioritätenplan, der es dem kommunalen Krisenmanagement ermöglicht, präventiv Maßnahmen zu ergreifen und relevante Prozesse „krisenfester“ zu machen. Im Krisenfall selbst hilft der Plan dabei, die zur Durchführung der relevanten Leistungen notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Die übrigen Ressourcen, vor allem Personal und Gebäude, können dann verstärkt für akute Aufgaben zur Bewältigung bzw. Nachsorge der Krise eingesetzt werden. Die einzelnen Fachbereiche haben so die Möglichkeit, das eigene Leistungsspektrum im Krisenfall schnell anzupassen. In ihrem neuen Bericht 16/2017 beschreibt die KGSt das konkrete Vorgehen und veröffentlicht praktische Empfehlungen und Ergebnisse aus verschiedenen kommunalen Priorisierungsprojekten. Die Inhalte sind zu einem großen Teil übertragbar und liefern Kommunen einen guten Überblick für die Vorbereitung des eigenen Krisenmanagements und zur Verbesserung der administrativen Handlungsfähigkeit im Krisenfall.