
Praxisbeispiele
Leichte Sprache – Tipps für Kommunen
So geht Leichte Sprache - anhand des ausführlichen Regelwerks haben wir für Sie 12 Praxistipps zusammengestellt. Sie sollen helfen, das System der Leichten Sprache besser zu verstehen.
Einfache Wörter
Nutzen Sie möglichst einfache, geläufige Wörter – ersetzen Sie Fremdwörter und Fachbegriffe durch klar verständliche Alternativen (z. B. „erlauben“ statt „genehmigen“). So stellen Sie sicher, dass alle Leser den Inhalt erfassen – auch Menschen mit Lernproblemen oder geringe Deutschkenntnissen.
Einheitliche Begriffe
Verwenden Sie durchgängig genau einen Begriff für denselben Inhalt. Vermeiden Sie Wechsel wie „Stelle / Position“ oder „Mitarbeiter / Angestellte“. Einheitlichkeit sorgt für Klarheit und verhindert Verwirrung.
Die Krux mit den Substantiven - Leichte Sprache, ganz schön schwer?
Verben statt Substantive
Setzen Sie aktive Verben bevorzugt ein (Tun, machen, sagen). Statt „Es erfolgt eine Auswahl“ sagen Sie „Wir wählen aus“. Verben sind in der Regel leichter verständlich als nominalisierte Formulierungen.
Lange Wörter erklären
Bei langen oder zusammengesetzten Wörtern teilen Sie sie optisch oder fügen Sie kurze Erklärungen hinzu. Beispiel: „Ober-Bürgermeister“ oder „Der Oberbürgermeister – das ist der Chef der Stadtverwaltung“. Das erleichtert das Verständnis.
Kein Genitiv, kein Konjunktiv
Verzichten Sie auf Genitiv-Konstruktionen (z. B. „Haus des Bürgermeisters“ → „Haus vom Bürgermeister“) und Konjunktive („könnte, sollte“) – sie machen Sätze komplizierter. Nutzen Sie stattdessen klare Aussagen („vielleicht“, „wird“ etc.).
Praxistipps nicht nur für die Leichte Sprache - formulieren Sie lieber positiv!
Positive Formulierungen
Vermeiden Sie Negationen („nicht“). Formulieren Sie stattdessen positiv. Zum Beispiel statt „Die Straße ist nicht gesperrt“ schreiben Sie: „Die Straße ist frei.“ Positiv formulierte Sätze sind leichter erfassbar.
Zahlen verständlich machen
Setzen Sie hohe Zahlen in allgemein verständliche Worte („viele Tausend“) oder runden Sie: „vor über 100 Jahren“ statt „1869“. Wo möglich: Zahlen als Ziffern (z. B. „5 Autos“ statt „fünf Autos“) – das erleichtert das Lesen.
Einfache Datums- und Zeitangaben
Verwenden Sie geläufige Formen wie „6 Uhr abends“ statt „18 Uhr“, oder „Ende März“ statt „31. März“. So erreichen Sie, dass möglichst viele Menschen sofort verstehen, worauf sich der Hinweis bezieht.
Verweise streichen
Vermeiden Sie Verweise innerhalb des Texts („siehe Anhang“, „dazu weiter unten“) – sie unterbrechen den Lesefluss. Besser: Die Informationen direkt im Text unterbringen, klar und vollständig.
Lesbare Gestalt
Nutzen Sie gut lesbare Schriftarten, mindestens 14–16 pt, großzügige Zeilenabstände und setzen Sie jeden neuen Satz in eine neue Zeile. Vermeiden Sie verschnörkelte Schriften. Dadurch wird Ihr Text optisch zugänglicher für alle Zielgruppen.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte - Praxistipps für die Leichte Sprache!
Bilder helfen immer!
Unterstützen Sie Ihren Text mit Symbolen oder einfachen Bildern. Ein Ampel-Symbol sagt oft mehr als drei Sätze. Bilder erleichtern das Verständnis – besonders für Menschen mit Leseschwierigkeiten. Achten Sie darauf, dass die Illustrationen eindeutig sind und keine komplizierten Details enthalten.
Kurze Sätze, klare Botschaft!
Halten Sie Sätze so kurz wie möglich – eine Information pro Satz reicht. Statt Bandwurmkonstruktionen lieber mehrere kleine Aussagen hintereinander. So bleibt der Text leicht verständlich und Leser müssen nicht zweimal hinschauen, um den Sinn zu erfassen.
Wie lässt sich ein komplizierter Satz nach den Regeln der Leichten Sprache konkret formulieren. KOMMUNAL hat mit dem virtuellen Assistenten K.AI (Kommunal. Artificial intelligence) einen eigenen Chatbot geschaffen. Unsere KPLus Nutzer haben kostenfreien Zugriff auf K.AI – geben Sie Ihre Formulierung einfach ein und K.AI baut Ihnen daraus einen Satz in Leichter Sprache. Hier gehts zum K.AI (KPlus):