
Bußgeld im Verkehr
Null-Euro-Strafzettel in Niederkassel
Falsch abgestellte Autos können eine gefährliche Angelegenheit sein, indem sie Feuerwehrzufahrten versperren oder den fließenden Verkehr behindern. Manchmal ist es aber auch weniger schwerwiegend, wenn ein unbedachter Autofahrer seine vier Räder am falschen Ort abstellt. Strafzettel sind die erzieherische Folge.
Strafzettel mit besonderer Wirkung
Für diesen Fall hat sich die Stadt Niederkassel am Rhein die "Null-Euro-Knolle" überlegt. Auf geringfügige Verstöße weist das Ordnungsamt nun mit einem Strafzettel hin. Wie üblich wird ein Beleg erzeugt, in dem der Tatvorwurf steht, aber gleichzeitig von einem Bußgeld abgesehen wird. Diese Verwarnung soll einen Schrecken erzeugen, aber auch Aufmerksamkeit für das Fehlverhalten erzeugen.
Statt sich über das Bußgeld zu ärgern, sollen die undotierten Strafzettel Aufmerksamkeit schaffen und ein umsichtigeres Verhalten im Verkehr bringen. Der Pädagogische Ansatz ist modern, da nicht bloße Wut über das verlorene Geld erzeugt wird, sondern ein Nachdenken über den kleinen Verstoß. Bei Wiederholungstätern hingegen werden keine Verwarnungen mehr erlassen, sondern normale Bußgelder.
Nicht die erste Null-Euro-Knöllchen
Doch Niederkassel ist nicht die erste Stadt in Deutschland, die das Konzept umsetzt. Bereits im Jahr 2017 hat in Passau an einem Tag nur Bußgelder in Höhe von 0,00 Euro ausgestellt. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Passau verteilten sie am 23. Dezember 2017 bei kleineren Verstößen, etwa bei abgelaufener Parkzeit oder Parken im eingeschränkten Halteverbot.
Doch Niederkassel ist wohl die erste Stadt in Deutschland, die die Null-Euro-Strafzettel dauerhaft einführt.