Parken wie im 14. Jahrhundert
Die Stadt Cloppenburg mit ihren knapp 35.000 Einwohnern in Niedersachsen kennt das Problem. Seit dieser Woche scheint es aber gelöst. Denn die Stadt hat das kostenlose Parken mit der Sanduhr eingeführt. Kein Scherz: Mit einer Sanduhr statt mit einer Parkscheibe hinter der Scheibe können Autofahrer dort nun 15 Minuten kostenlos parken. "Damit wollen wir den Gang zur Apotheke oder zur Post erleichtern", so eine Sprecherin der Stadt.
Erlaubt ist mit der Sanduhr das Parken auf allen Parkplätzen - also auch auf sonst kostenpflichtigen. Eine Einschränkung gibt es: Es muss sich um eine Sanduhr der Stadt Cloppenburg handeln. Diese verkauft das Bürgeramt seit vergangener Woche für 3 Euro. Dafür gibt es eine Sanduhr mit Saugnapf, der senkrecht an der Innenseite des Fahrerfensters angebracht werden muss. Kaputte Sanduhren können übrigens kostenlos umgetauscht werden, die 3 Euro fallen also nur einmalig an.
Idee zum Parken kommt offenbar gut an
Die Sanduhr gibt es im Bürgeramt der Stadt seit vergangenen Freitag zu kaufen. Und gleich am ersten Tag gingen 300 solcher Uhren über die "Bürgeramts-Theke". Und das, wo das Bürgeramt am Freitag nur vormittags geöffnet hat.
Ganz neu erfunden hat die Stadt die Idee übrigens nicht: Schon seit vielen Jahren gibt es das Modell in Kirchheim unter Teck in Baden-Württemberg. Auch dort erfreut sich das System großer Beliebtheit. Ernsthafte Probleme gab es nach Angaben der Stadt bisher nie. Im Jahr 2016 führte daher auch die Stadt Volkach in Unterfranken, Bayern, die Sanduhr ein. Mit gut 9000 Einwohnern ist Volkach somit die kleinste deutsche Gemeinde mit einer entsprechenden Sanduhr. Das Beispiel zeigt, dass solche Systeme eben nicht "nur" für Großstädte interessant ist.
