Weihnachtsmarkt
Weihnachtsstimmung soll auch in Corona-Zeiten aufkommen. Aber wie?
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Budenzauber

Drive-In-Weihnachtsmarkt als Erfolgsmodell?

Kreativität ist in der Corona-Krise auch bei den Weihnachtsmärkten gefragt. In Landshut lockt der Drive-In-Weihnachtsmarkt mit über 100 funkelnden Christbäumen. Glühwein und Bratwurst gibt es durchs Autofenster. Die großen Weihnachtsmärkte sind alle abgesagt. Wie es trotzdem weihnachtlich wird in Deutschlands Städten und Gemeinden - und wo das Christkind als Ersatz telefonische Sprechstunden anbietet.

Viele Kommunen haben ihre Weihnachtsmärkte komplett abgesagt, andere versuchen, mit einem veränderten, meist abgespeckten Konzept auch in der Corona-Pandemie für Weihnachtsstimmung zu sorgen. Dafür stellen sie zumindest einzelne Buden in den Innenstädten auf. Und dann ist da noch ein ganz ungewöhnlicher Weihnachtsmarkt.

Drive-In-Weihnachtsmarkt im Biergarten

Ist dieser Christkindlmarkt wie ihn ein Gastronom in Landshut veranstaltet, die Lösung? Zumindest steckt dahinter eine originelle Idee - und sie scheint anzukommen. Der gebürtige Landshuter Patrick Schmidt hat den Biergarten seiner Gaststätte "Zollhaus" zu einem Weihnachtsmarkt umgestaltet, auf dem Corona keine Chance haben soll. Denn statt dass sich die Menschen um die Stände drängen, bleiben sie in ihren Autos. Umgeben von rund 100 glitzernden Christbäumen. Tausende Lichter erleuchten den ungewöhnlichen Weihnachtsmarkt. "Wir wollen Emotionen verkaufen", sagte der kreative Gastronom dem BR. Dafür hat er sogar eine Schneekanone angeschafft.  

Wie läuft der Besuch des Drive-In- Weihnachtsmarktes ab?

Die Besucher fahren mit ihren Autos durch den Christkindlmarkt. Weihnachtsmusik erklingt, der Duft von Bratwurst und Glühwein dringt durchs leicht geöffnete Autofenster. Für die Bestellung muss keiner aussteigen. Heiße Maroni, Kaiserschmarrn, Zuckerwatte und Bratwürste - das alles  gibt es zum Mitnehmen. Der Verzehr vor Ort ist gar nicht erlaubt.

Der Drive-in-Christkindlmarkt in Landshut hat Mittwoch bis Sonntag von 11 Uhr bis 21 geöffnet. Er endet am 20. Dezember.

Nürnberg: Digitaler Christkindlesmarkt

Nürnberg hat lange an den Plänen für den Christkindlesmarkt festgehalten. Der Markt hätte eigentlich mit verändertem Konzept auf vier Plätzen in der Altstadt stattfinden sollen. Damit wollte die Stadt die Besucherströme entzerren. Auf dem Hauptplatz wäre so mehr Platz entstanden. Breitere Budengassen und eine Maskenpflicht sowie zahlreiche Desinfektionsständer sollten für zusätzliche Hygiene sorgen.

Nach den steigenden Corona-Fallzahlen in der Region kam schließlich dann doch die  Absage.„Wir können eine zusätzliche Ansammlung von vielen Tausend Menschen in der Innenstadt nicht verantworten“, entschied Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König.

Die Stadt hat statt dessen einen digitalen Christkindlesmarkt organisiert. Die Gewerbetreibenden verkaufen ihre Weihnachtsartikel jetzt im Internet. In den Buden  warten Klassiker wie die Nürnberger Zwetschgenmännla und Glühwein, aber auch Weihnachtskrippen oder Adventsschmuck.

"Holen Sie sich ein Stück dieses Gefühls mit unserem Christkindlesmarkt-Paket zu sich nach Hause – mit Gewürzen, Lebkuchen, traditionellen Dekorationen, aber auch modernen Produkten", wirbt die Stadt auf der Homepage des Christkindlesmarkt.

Auch  das diesjährige Christkind Benigna Munsi bedauert, dass der Christkindlesmarkt ausfallen mussen, heißt es in einer Mitteilung. „Aber es ist in Anbetracht der aktuellen Situation die richtige Entscheidung", sagt Benigna Munsi. "Es tut mir persönlich sehr leid; auch für mich, für die Nürnbergerinnen und Nürnberger, die vielen Besucherinnen und Besucher von auswärts und natürlich vor allem für die Kinder.“

Das Nürnberger Christkindl bietet nun eine telefonische Sprechstunde für Kinder an. Im Advent beantwortet es jeden Montag und Mittwoch von 15 bis 16 Uhr unter der Nummer 0911/ 2321 23777 Fragen der Anruferinnen und Anrufer.

Und wie sieht der Advent in anderen Städten aus?

In Berlin wurde der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt, am Alex und auf dem Breitscheidplatz angesagt. Dafür sind festlich geschmückte Buden in der City West aufgestellt. Sie sollen laut Ordnungsstadtrat Arne Herz (CDU) ab dem 2. Dezember öffnen.

In Freiburg sollen Kunsthandwerker und Schausteller ihre Waren in der Altstadt verteilt anbieten können. Freiburger Einzelhändler haben eine Patenschaftsaktion gestartet und überlassen den Weihnachtsmarktbeschickern Flächen vor und in ihren Geschäften, wie die Badische Zeitung berichtet.

In der Altstadt von Regensburg sollen ebenfalls vereinzelt Verkaufsbuden aufgestellt. Die Bäume und Hausfassaden werden auch in diesem Jahr zu dieser Zeit festlich geschmückt.