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Aktionen

Damit punkten Kommunen in der Corona-Krise

Die Städte und Gemeinden haben in der Corona-Krise schon viel Kreativität bewiesen. KOMMUNAL stellt wieder einmal beispielgebende Aktionen vor, darunter: Wie die Information über die tägliche Corona-Lage besonders gut gelingt - und wie Kommunen Senioren bei den Impfterminen unterstützen.

Viele Kommunalpolitiker erzählen, wie dankbar die Menschen auf Hilfsangebote in der Corona-Pandemie reagieren. Vor allem wollen sie auch umfassend darüber informiert werden, wie sich die Situation in ihrer Stadt und Gemeinde entwickelt. Diese Beispiele zeigen, was Kommunen derzeit unter anderem tun können.

  • Die Gemeinde Sonnefeld im oberfränkischen Landkreis Coburg hat eine Hotline eingerichtet, um Hilfsangebote für Menschen zu organisieren, die weder von Nachbarn noch von der Familie unterstützt werden. Zu den Sprechzeiten können sich alle melden, die in der aktuellen Lage Hilfe benötigen oder diejenigen, die helfen wollen, also Einkäufe oder ähnliches für andere erledigen. 
  • „Schnelle und unbürokratische Unterstützung bei der Vereinbarung und Wahrnehmung des Impftermins“ bietet die Gemeindeverwaltung Qierschied im Saarland für alle Quierschieder Bürger ab 80 Jahren an. Diese Hilfe kann direkt bei der Gemeindeverwaltung angefordert werden. Über eine Hotline können sich  Betroffene melden, die einen Termin brauchen, aber beispielsweise an Internet und dauerbesetzter Hotline des Landes scheitern.
  •  Auch die Stadt Rüdesheim in Hessen hilft Bürgern über 80, die niemanden haben, der sie dabei unterstützt, den Termin für die Corona-Impfung zu vereinbaren. Dazu kann man sich an das Ordnungsamt wenden.  
  • Die Reeser Helferbörse „Engagiert in Rees“ unter Leitung der nordrhein-westfälischen Stadt ist seit 15. Januar auch „Mitfahrbörse“. Die Mitfahrbörse dient dazu, Seniorinnen und Senioren ab 80 Jahren im Bedarfsfall eine Fahrgelegenheit zum Impfzentrum Kalkar zu vermitteln, schreibt die Saarbrückener Zeitung.
  • Mehrere Impfzentren in Deutschland zeigen Ausstellungen von Künstlern der Region, etwa im niederbayerischen Straubing und in Bottrop in Nordrhein-Westfalen. Wo sonst kann man derzeit Werke anschauen? 
  • Bremen verschickt kostenlos FFP2-Masken. Nicht  nur an Senioren, sondern alle Bremer im Alter von 15 bis 59 Jahren bekommen Anfang Februar fünf FFP2-Masken kosten­frei per Post zugeschickt, wie die Landesregierung mitteilte
  • Die niederbayerische Stadt Passau veröffentlicht unter Achtung.Passau.de täglich besonders übersichtlich und ausführlich den aktuellen Sachstand zu Corona: Wieviele Fälle neu verzeichnet werden, wie hoch der Inzidenz-Wert, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - und wie die Situation in den Pflege- und Seniorenheimen aussieht. Informiert wird auch darüber wie viele Menschen verstorben sind und wieviele aktuell in den Kliniken der Stadt behandelt werden. Der Lagebericht kann abonniert werden und kommt dann direkt per e-mail zum Bürger.
  • Nachdem in ganz Bayern im Nahverkehr und im Einzelhandel eine FFP2-Maske getragen werden muss, sollen die Kommunen Masken verschicken. Eine zusätzliche Aufgabe in den ohnehin anstrengenden Zeiten. So versorgt die fränkische Stadt Würzburg zum Beispiel bedürftige Personen mit je fünf Masken als Erstausstattung. 40.000 Masken sollen von der Feuerwehr angeliefert und von städtischen Mitarbeitern verpackt und weggeschickt werden. In Würzburg seien rund 8.000 Berechtigte ermittelt worden, berichet der der BR. Bedürftige Bürgerinnen und Bürger in Aschaffenburg werden ebenfalls mit Masken versorgt. Geplant sei laut Stadt, dass rund 30.000 FFP2-Masken an Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen per Post zugestellt werden.
  • Manchmal sind es auch nur aufmunternde Worte, die den Menschen in dieser schwierigen Zeit Freude bereiten. Der Bürgermeister von Blankenfelde-Mahlow in Brandenburg, Michael Schwuchow, schreibt auf der Homepage der Gemeinde: "Danke, dass Sie stark bleiben. Lassen Sie uns weiterhin zusammenhalten, um die schwierige Situation auch in den kommenden Wochen zu meistern. Haben Sie dabei bitte auch ein Auge auf Ihre Mitmenschen. Ein anerkennendes Wort, ein Lob oder einfach nur ein Lächeln können viel bewirken..."
  • Der Bürgermeister von Verl, Michael Esken, führt seit 16. März vorigen Jahres ein Corona-Tagebuch, zu lesen auf der Homepage der nordrhein-westfälischen Stadt. "Mit meinem Rückblick auf das Tagesgeschehen möchte ich Sie, liebe Verlerinnen und Verler, während dieser Zeit über die wichtigsten Neuigkeiten vor Ort rund um das Thema Corona auf dem Laufenden halten und Ihnen gleichzeitig Einblicke geben, was sich in der Verwaltung inmitten sowie am Rande der Corona-Krise tut", schreibt Esken.

Bürgermeister Esken Screenshot Corona-Tagebuch

  • Hinter den verschlossenen Türen im Lockdown sind die Händler, Gastronomen und Dienstleister dennoch weiter für ihre Kunden da. Auf dem Portal „Osnabrück bringt’s“ finden die Osnabrücker alle Informationen zur Kontaktaufnahme und den Services der Händler. „Von den über 500 eingetragenen Unternehmen bietet der Großteil einen Liefer- oder Abholservice an“, wie Franziska Gähr von der Marketing Osnabrück GmbH berichtet. Ein Drittel der Unternehmen betreibe zudem einen eigenen Onlineshop. Immerhin rund 4.000 Nutzer besuchen die Website Osnabringts.de wöchentlich. Das zeige das große Interesse der Osnabrücker, auch im Lockdown lokal einzukaufen. www.osnabringts.de  liefert einen Überblick über die Services der Händler, Gastronomen und Dienstleister.