
Zusammenhang mit anderen Taten?
Welle von Bombendrohungen gegen Rathäuser
Die Bomendrohungen scheinen sich dem ersten Anschein nach sehr zu ähneln. Begonnen hatte es in der Nacht in Augsburg. Eine Mail erklärte sehr detailliert, dass es um 10 Uhr im Rathaus eine Explosion geben werde. Die Bombe sollte sich demnach im im zweiten Stock des Rathauses befinden. Am frühen Morgen ließ Oberbürgermeisterin Eva Weber das Gebäude absperren und mit Hilfe von Hunden durchsuchen. Der Berufsverkehr wurde dadurch massiv eingeschränkt. Gefunden wurde nichts, auch keine Spuren, wie etwa verdächtige Gegenstände, so die Polizei.
Bombendrohungen in mehreren Großstädten
Am frühen Morgen ging es dann in Leipzig weiter. Auch hier kam die Drohung in der Nacht per Mail, wurde bei Dienstbeginn geöffnet. Rund 200 Rathausmitarbeiter mussten das Gebäude verlassen. Die Polizei sperrte das Rathaus weiträumig ab und durchsuchte alle Etagen. Auch hier wurde nichts gefunden, kein Bekenner-Schreiben, keine Bomben, keine verdächtigen Gegenstände.
Ein ganz ähnliches Bild in den anderen Städten. Auch in Essen kam eine E-Mail an, das Gebäude und die Rathausgalerie mit ihrem Einkaufszentrum wurden geräumt. Auch umliegende Straßen waren gesperrt.
In Essen ebenfalls sehr konkrete Angaben, allerdings etwas andere als in Augsburg. Hier sollte im Rathaus eine Sporttasche mit einer Bombe deponiert sein, die - die nächste Parallele - um 10 Uhr explodieren werde. Der WDR berichtet allerdings, es sei im Einsatzgebiet tatsächlich eine Sporttasche gefunden worden. Diese sei aber leer gewesen. Die Polizei hat diese Information bisher nicht bestätigt.
Die Polizei ermittelt. Offiziell heißt es von Seiten der Behörden: Es sei noch nicht sicher, ob es zwischen den Bombendrohungen einen Zusammenhang gebe. Die Parallelen scheinen aber darauf hinzudeuten.
Bombendrohungen erinnern an Fall von vor einem Jahr
Die Fälle erinnern auch an Vorgänge im März vergangenen Jahres. Damals gab es zeitgleich Bombendrohungen auf gleich sechs Rathäuser. Es waren damals die Rathäuser in Augsburg, Kaiserslautern, Chemnitz, Göttingen, Neunkirchen sowie Rendsburg betroffen. Auch damals gingen die Bombendrohungen per Mail ein. KOMMUNAL hatte damals ebenfalls tagesaktuell berichtet.
Im April vergangenen Jahres nahm die Polizei dann einen Mann aus Schleswig-Holstein fest. Er soll mehrere der Bombendrohungen begangen haben. Allerdings gingen nach seiner Festnahme wieder Bombendrohungen gegen Rathäuser ein. Das war im April vergangenen Jahres. In der Mail drohte eine - nach eigenen Angaben - Gruppe mit der Entstehung einer neuen Terrorgruppe. Danach jedoch wurde es ruhig um die angebliche Gruppe. Ob die gleichen Täter nun wieder zugeschlagen haben - die Polizei wollte sich auf Nachfrage von KOMMUNAL dazu nicht äussern. Die Ermittlungen laufen, heißt es im Moment nur. Neben Rathäusern waren in den vergangenen Jahren immer wieder auch Gerichte von solchen Bombendrohungen betroffen.