Einsiedeln in der Schweiz - hier gibt es noch echten Schnee, aber wenn er fast aussieht wie Watte von aufsteigendem Nebel
Einsiedeln in der Schweiz - hier gibt es noch echten Schnee, aber wenn er fast aussieht wie Watte von aufsteigendem Nebel
© imago

Kalt erwischt

Das Watte-Schnee-Dorf

In einem abgelegenen Dorf der Provinz Sichuan in China wird der Winter mal ganz anders inszeniert – mit Watte statt Schnee. Auf den ersten Blick erweckt die Anlage den Eindruck eines echten Winterparadieses: Dächer, Straßen und selbst die kahlen Äste der Bäume sind von einer flauschigen, schneeähnlichen Decke bedeckt. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Hier hat niemand den Winter herbeigezaubert, sondern eine ordentliche Portion Kreativität mit Watte in Szene gesetzt.

Die Betreiber des Projekts, die lieber anonym bleiben, haben sich eine originelle Lösung einfallen lassen, um den Tourismus in Zeiten milder Winter anzukurbeln. Echtes Schneeerlebnis war in diesem Jahr Mangelware – also setzten sie auf künstliche Schneeflocken in Form von Watte. Und wie’s aussieht: Der Trick funktioniert! Besucher werden zunächst von dem märchenhaften Anblick verzaubert, bis sie feststellen, dass hier keine echten Flocken, sondern flauschige Watte aufgesprüht wurden.

Watte-Schnee als Scherz? - Der Hintergrund ist deutlich ernster 

Die Aktion ist dabei mehr als nur ein kurioser Scherz: Sie soll das touristische Potenzial der Region neu beleben und Besucher aus nah und fern in das kleine Dorf locken. Social-Media-Kanäle glühen, wenn Touristen ihre ersten „Schnee“-Selfies posten, nur um später mit einem Augenzwinkern festzustellen, dass sie in einem gigantischen Wattebausch stehen. „Manchmal ist eben der Moment des Erkennens genauso reizvoll wie der erste Schock“, resümiert ein zufriedener Besucher, der seinen gefälschten Wintermoment später humorvoll mit Freunden teilte.

Kritiker bemängeln natürlich, dass echtes Naturwunder nicht durch künstliche Watte ersetzt werden kann. „Ein bisschen Illusion gehört zwar in jede gute Show, aber wer will schon mit Watte anstatt mit richtigem Schnee frieren?“ – so der ein oder andere Empörer. Doch die Verantwortlichen kontern selbstbewusst: „In Zeiten, in denen man uns den Winter verdirbt, muss man eben mit ungewöhnlichen Mitteln arbeiten.“ Diese freche Haltung sorgt nicht nur für Schmunzeln, sondern auch für Diskussionen über Authentizität und Innovation im Tourismus.

Winterurlaub ohne Schnee? Vorbild für andere Regionen?

Das Watte-Schnee-Dorf in Sichuan ist damit auch ein Spiegelbild der modernen Tourismusbranche, die immer wieder kreative Alternativen sucht, um Besucher zu begeistern. Mit diesem Projekt zeigt sich, dass man auch mit einem Augenzwinkern und ein wenig Selbstironie selbst den winterlichen Charme neu verpacken kann. Der Trick, künstlichen Schnee zu inszenieren, ist längst nicht neu – weltweit gibt es ähnliche Experimente –, doch in Sichuan wird dem Ganzen eine besondere Note verliehen. Hier trifft traditionelle Malerei der Landschaft auf modernen Schabernack, der nicht selten so wirkt, als hätte man den Winter in Watte eingepackt und der Kälte den Kampf angesagt.

Die Resonanz der Touristen fällt eher negativ aus: Einige nehmen es zwar mit Humor und schätzen den innovativen Ansatz, der sie nicht nur optisch, sondern auch emotional in den Bann zieht. Immerhin sorgt ein solches Spektakel für reichlich Gesprächsstoff – und mal ehrlich, wer erinnert sich nicht gern an den Moment, als er realisierte, dass der vermeintliche Schnee in Wirklichkeit nur Watte war?

Ski-Fahren lässt sich auf der Schnee-Watte jedenfalls nicht... 

Ob das Watte-Wunderland aber als nachhaltiges Touristenziel oder als einmaliger Gag in die Geschichte eingehen wird, bleibt abzuwarten. Denn noch immer hagelt es Kritik unzufrieder Menschen, die Ski fahren wollten. Weshalb sich die Stadtverwaltung für die Aktion inzwischen auch entschuldigt hat.