Jugendbeteiligung
Wie begeistere ich junge Menschen für Kommunalpolitik?
Effekthascherei, das funktioniert auch bei politisch interessierten jungen Menschen nicht. Das ist ein Ergebnis, das Lucas Lamby aus seinen Erfahrungen mit seinem Portal plurapolit (www.plurapolit.de) mitgenommen hat. Junge Menschen wollen ernst genommen werden, wollen aber keine starren Formen sondern Entscheidungsfreiräume. Am wichtigsten aber ist: Sie wollen nicht am Katzentisch sitzen und „nur“ gehört werden. Sie wollen mitentscheiden.
Kommunalpolitik mitgestalten – vor allem digital
Kommunalpolitische Themen sind jungen Menschen häufig sehr viel näher, als viele glauben, sagt Lamby. Denn das Geschehen vor der Haustür interessiert die Jugend schon. Aber sie erfahren häufig gar nicht so viel, wie sie sich wünschen. Das liegt auch daran, dass starre Formate wie Sitzungen und auch Medien wie die Tageszeitung für junge Menschen heute keinen Reiz mehr ausüben. „Jugendliche da abholen, wo sie sind“, nennt Lamby im Gespräch mit KOMMUNAL-Chefredakteur Christian Erhardt daher das Erfolgsrezept. Das funktioniert vor allem auf digitalem Wege. Die Einbindung in das Stadtleben kann dann gut und früh gelingen, so Lamby.
Was interessiert Jugendliche an der Kommunalpolitik?
Es ist nicht unmöglich, auch junge Menschen für die Arbeit im Gemeinderat zu gewinnen. Allerdings müssen sie anders herangeführt werden, meint Lamby. Und auch im öffentlichen Raum gibt es viele Themen, zu denen Jugendliche etwas zu sagen haben. Am Ende suchen sie sich aber immer ihren eigenen Weg, Vorgaben, etwa in welchen Jugendclub sie gehen müssen statt sich im Park oder anderswo zu treffen, werden nicht klappen.
Und auch auf die Corona-Pandemie und die Frage, wie die Maßnahmen von jungen Menschen wahrgenommen wurden und ob sie das weiter politisiert hat, gehen Lucas Lamby und Christian Erhardt in dem 20 minütigem Gespräch ausführlich ein.