Stimmzettel Kuverts Kommunalwahlen 9. Juni 2024
© Adobe Stock

Sieger, Verlierer

Kommunalwahlen 2024: Wo wie gewählt wurde

In acht Bundesländern liefen am Sonntag neben der Europawahl auch Kommunalwahlen. In Brandenburg hat die AfD in 16 der 18 Landkreise und kreisfreien Städte die Kommunalwahlen deutlich gewonnen. Nur in einer einzigen Stadt hat die Regierungspartei von Ministerpräsident Dietmar Woidke einen Sieg errungen. Wie in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gewählt wurde - und was die Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie in Hamburg ergeben haben. 22 Millionen Bürgerinnen und Bürger stimmten bei den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 ab.

Für die Brandenburger SPD war der Sonntag ein schwerer Tag: Nur in der Landeshauptstadt Potsdam unter dem Oberbürgermeister Mike Schubert mit SPD-Parteibuch ist es den Sozialdemokraten gelungen, die Mehrheit bei den Kommunalwahlen am 9. Juni zu holen. Die CDU kam lediglich im benachbarten Landkreis Potsdam-Mittelmark auf Platz 1. Die AfD gewann bei den Kommunalwahlen in 16 der 18 Brandenburger Landkreisen. Sie kam laut vorläufigem Endergebnis auf 25,7 Prozent der Stimmen, die CDU folgte auf Platz 2 mit 19, 3 Prozent. Die SPD holte 16,6 Prozent. Die Linken landeten abgeschlagen bei 7, 8 Prozent und die Grünen bei 6,7 Prozent.

Kommunalwahlen 2024 in Brandenburg

Die AfD legte um 9,8 Prozent im Vergleich zu den letzten Kommunalwahlen 2019 zu. Größte Verlierer waren die Linken mit einem Minus von 6,3 Prozent. Die Grünen verschlechterten sich um  4,4 Prozentpunkte ab, die ohnehin schon im Sinkflug befindliche SPD verlor 1,1 Prozentpunkte. Die FDP holte in Brandenburg 3,2 Prozent - 1,8 Prozent weniger als 2019. Die AfD hat bei den Kommunalwahlen in Spree-Neiße ihr brandenburgweit bestes Ergebnis auf Kreisebene eingefahren. Mit 38,2 Prozent holte die Partei hier im Vergleich zur Kommunalwahl 2019 über 11 Prozentpunkt mehr. Der Brandenburger Regierungschef wohnt in Forst in Spree-Neiße. Die Gemeinde, in der die meisten bei der Kommunalwahl AfD gewählt haben, ist Hirschfeld im Landkreis-Elbe-Elster. Die umstrittene Partei erhielt knapp 52 Prozent. Mehr Informationen zu den Ergebnissen der Kommunalwahlen auf der Homepage des Landeswahlleiters.

Mecklenburg-Vorpommern: AfD verdrängt CDU

Bei den Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern verdrängte die AfD die CDU vom ersten Platz. Dort kam sie - fast gleich wie in Brandenburg - auf 25,6 Prozent. Dramatisch der Absturz für die Linke: Sie bekam nur noch 8,8 Prozent der Stimmen, bei den Kommunalwahlen zuvor hatte sie 16,3 Prozent geholt. Das erstmals angetretene Bündnis Sarah Wagenknecht BSW holte in Mecklenburg-Vorpommern 6,1 Prozent. Die vorläufigen Endergebnisse der Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern auf der Seite des Landeswahlleiters finden Sie hier.

Sachsen-Anhalt: Hochburgen der Parteien

In Sachsen-Anhalt holte die AfD in Schnauertal im Burgenlandkreis die meisten Stimmen (45,2 Prozent). Sie siegte in den Halle und Dessau. Hochburg der CDU war Harzgerode (Harz). Dort kam die Union auf 54,3 der Stimmen. Im neu gewählten Stadtrat von Aschersleben werden fünf Sitze unbesetzt bleiben, die eigentlich der AfD gehören. Grund ist, dass die Partei nur drei Kandidaten aufgestellt hat – aber acht Plätze hätte besetzen können.  Die SPD war in 42,5 in Harbke (Börde) erfolgreich, die FDP holte Könnern im Salzlandkreis 18,8 Prozent. Die vorläufigen Ergebnisse der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt!

Sachsen: AfD führt in vielen Kommunen

Auch in Sachsen zeigt sich viel Blau in der Wähler-Karte. Nach den vorläufigen Ergebnissen führt die AfD bei den Stadtratswahlen in allen großen Städten des Freistaates. Alle Ergebnisse bei den Kommunalwahlen in Sachsen!

Saarland: CDU gewann die Kommunalwahlen

Im Saarland kam die CDU bei der Wahl der sechs Kreistage auf 34,4 Prozent der Stimmen vor den im Land regierenden Sozialdemokraten, die 29,9 Prozent holten. Die AfD kam auf Platz 3. Die vorläufigen Ergebnisse der Kommunalwahlen im Saarland!

Thüringen: AfD verliert alle Stichwahlen

Bei den Stichwahlen in Thüringen konnte die AfD sich nirgendwo durchsetzen. Die CDU siegte bei 14 von 17 Abstimmungen in der Stichwahl.  In Erfurt setzte sich Herausforderer Andreas Horn von der CDU gegen den amtierenden Oberbürgermeister Andreas Bausewein durch. Kandidaten der SPD siegten bei den Landratswahlen im Kreis Gotha und im Kyffhäuserkreis. In Jena wurde Oberbürgermeistert Thomas Nitzsche wiedergewählt und Ralf Hauboldt (FDP) bleibt in Sömmerda im Amt. Die Ergebnisse der Wahlen in Thüringen!

Rheinland-Pfalz: 100 Prozent Zustimmung für Ortsbürgermeister

Etwa 3,2 Millionen Menschen in Rheinland-Pfalz waren dazu aufgerufen, bei der Kommunalwahl ihre Stimme abzugeben. Der parteilose Amtsinhaber Christian Kessel wurde mit 100 Prozent der Stimmen als Oberbürgermeister von Rehbach in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan wiedergewählt. Laut Verbandsgemeinde lag die Wahlbeteiligung bei 91,7 Prozent. In dem kleinen Ort gibt es nur 36 Wahlberechtigte,  33 haben ihre Stimmen abgegeben. Die vorläufigen Ergebnisse der Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier.

Baden-Württemberg: CDU in Stuttgart vorn

In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart wurde die CDU mit 23,4 Prozent nach dem vorläufigen Ergebnis stärkste Kraft bei den Kommunalwahlen.  Sie gewann 4 Prozent dazu. Die  Grünen holten 22,9 Prozent, die SPD kam auf 11,1 Prozent, die AfD auf 8,3 Prozent, die Freien Wähler auf 7,5 Prozent, und die FDP sowie die Freien Wähler holten jeweils 6,2 Prozent. Die vorläufigen Ergebnisse bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg können Sie hier sehen.

Hamburg:  SPD führt bei Bezirksversammlungs-Wahlen

Für Hamburg finden Sie die aktuellen Ergebnisse der Bezirksversammlungs-Wahlen 2024 über diesen Link. Hier sehen Sie eine Grafik nach Parteien. (NDR).