Künstliche Intelligenz
© Fotolia: Sergey Nivens

Künstliche Intelligenz – Entscheiden künftig die Maschinen in der Verwaltung?

3. Juni 2019
ANZEIGE
Trotz Künstlicher Intelligenz (KI) liegt es in der Verantwortung der Menschen zu entscheiden, was gut und richtig ist. Dafür plädiert KGSt-Referentin Anika Krellmann.

ANZEIGE 

In der Zukunft, so scheint es, werden es immer häufiger Algorithmen sein, die über Sachverhalte entscheiden. Sind diese mit einer lernenden Komponente versehen, spricht man von Künstlicher Intelligenz. Diese lernenden Systeme kommen immer häufiger zum Einsatz und erschließen sich neue Anwendungsbereiche. KI hat über Digitale Sprachassistenten wie Siri oder Alexa bereits Einzug in unseren Alltag genommen. Bei Video-Streaming-Diensten oder im „Smart Home“ ist sie bereits gefragt.

Künstliche Intelligenz
Anika Krellmann ist Referentin im Programmbereich Organisations- und Informationsmanagement in der KGSt.

Auch Verwaltungen erkennen zunehmend das Potenzial von KI. Sie soll die Menschen von Routinetätigkeiten entlasten, bei Entscheidungen unterstützen, Muster und Zusammenhänge schneller erkennen, die Gleichbehandlung sicherstellen und Prognosen verbessern. Gleichzeitig müssen Kommunen Risiken, wie Kontroll- und Souveränitätsverluste oder Fehlprognosen aufgrund mangelhafter Daten, berücksichtigen. Die KI ist nur so gut wie die Daten, die sie kennt.

Kommunen müssen sich systematisch mit dem Thema auseinandersetzen und brauchen eine Strategie im Umgang mit KI. Doch was konkret bedeutet das? Es geht darum, sich mit den an den Einsatz von KI geknüpften Zielen zu beschäftigen, den allgemeinen Umgang mit Daten zu klären und eine KI-Strategie sinnvoll mit der Digitalisierungsstrategie zu verzahnen. Gefragt sind ein breiter Dialog und eine umfangreiche Beteiligung von örtlicher Gemeinschaft, Politik und Verwaltung.

Vertrauen ist die Schlüsselgröße im Umgang mit Daten und Künstlicher Intelligenz. Dieses müssen Kommunen gewinnen und stärken, indem sie einen verantwortungsbewussten Umgang mit algorithmischen Systemen garantieren: Maschinelle Entscheidungen mit unmittelbaren Auswirkungen auf den Menschen sollten an hohe Voraussetzungen geknüpft und geregelt werden.

Darüber hinaus sind organisatorische Rahmenbedingungen zu schaffen und Kompetenzen, innerhalb und außerhalb der Verwaltung, zu mobilisieren. Das betriff beispielsweise die Datenkompetenz, aber auch die Kompetenz, vorhandene Systeme zu bewerten.  Experimentierräume heben vorhandene Potenziale in der Stadtgesellschaft und ebnen den Weg für eine Zusammenarbeit, die in urbanen Datenräumen münden kann. Die Entscheidung, wie gut die Verwaltung für Künstliche Intelligenz gerüstet ist und was sie daraus macht, liegt also am Menschen.