Landkreise und Städte
Landtagswahl Brandenburg 2024: Wo wie gewählt wurde
Die Landtagswahl in Brandenburg am 22. September hat die Wähler mobilisiert: 72,9 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Dem Spitzenkandidaten der SPD, Regierungschef Dietmar Woidke, ist es gelungen, einen Sieg der AfD abzuwenden. In einer beispiellosen Aufholjagd schaffte die seit 1990 in Brandenburg regierende SPD den Wahlsieg. Wie eine Meinungsbefragung der Wähler im Auftrag der ARD ergaben, wollte mehr als die Hälfte der Wähler für die SPD vor allem die AfD verhindern.
Landtagswahl 2024: So wurde in den Städten und Landkreisen gewählt
Nicht nur Ministerpräsident Dietmar Woidke verlor in seiner Heimat Spree-Neiße das Direktmandat an AfD-Konkurrenten, auch Brandenburgs Finanzminister Katrin Lange, die als mögliche Nachfolgerin Woidkes im Gespräch war, hat den Wahlkreis an den AfD-Herausforderer abgeben müssen. Von den Spitzenkandidaten der Parteien errang nur der AfD-Spitzenkandidat Christoph Berndt das Direktmandat. Die Zweitstimmenergebnisse nach Landkreisen und kreisfreien Städten:
Potsdam: Grüne verloren massiv
In der Landeshauptstadt Potsdam holte die SPD mit 35,8 Prozent die meisten Stimmen, sie legte damit 9,8 Prozent im Vergleich zu letzten Landtagswahl zu. Die AfD kam auf 15,6 Prozent und verbesserte sich damit nur leicht um 1,9 Prozent. Die CDU landete bei 11 Prozent (minus 1 Prozent). Die Grünen holten in Potsdam 12,6 Prozent, sie rutschten damit um 9,6 Prozent ab. Das BSW folgte mit 11,6 Prozent. Die Linke kam auf 6 Prozent, ein Verlust von 8,3 Prozent. BVB/Freie Wähler holten 1,4 Prozent, die FDP 1,2 Prozent.
Brandenburg/H: SPD klar vor AfD
In der kreisfreien Stadt Brandenburg/Havel wählten 32,9 Prozent die SPD (plus 7,2 Prozent), 26,2 Prozent die AfD, sie legte damit 4,7 Prozent zu. 11,1 Prozent und damit 6,3 Prozent weniger als bei der letzten Landtagswahl machten ihr Kreuz bei der CDU, die Grünen verloren 7,4 Prozent und landeten bei 4,4 Prozent. 14,3 Prozent wählten die BSW. Die Linke kam auf 3,2 Prozent, die BVB/Freie Wähler auf 2,9 Prozent, die Liberalen auf 0,7 Prozent.
Cottbus: AfD knapp hinter SPD
In der Stadt Cottbus siegte die SPD mit 32,9 Prozent (8,2 Prozent mehr), die AfD folgte mit 31,5 Prozent der Stimmen und holte damit 4,7 Prozent mehr als bei der letzten Landtagswahl. Die CDU verlor 5,8 Prozent und kam auf 9,6 Prozent. Das BSW kam aus dem Stand auf 14,1 Prozent der Stimmen. Die Grünen holten 2,9 Prozent, die Linke 2,8 Prozent, BVB/Freie Wähler 1,7 Prozent und die FDP 0,7 Prozent.
Frankfurt an der Oder: SPD weit vorne
In Frankfurt an der Oder an der deutsch-polnischen Grenze lag die SPD mit 30,5 Prozent (plus 7,2 Prozent) vor der AfD, die 29,2 Prozent erreichte und damit ihr Ergebnis um 4,7 Prozent verbesserte. Die Union verlor 4 Prozent und kam auf 10,9 Prozent der Stimmen, das BSW hingegen holte 16,3 Prozent. Die Grünen kamen auf 3,1 Prozent, die Linke auf 3,8 Prozent, BVB/ Freie Wähler auf 2,1 Prozent. Die FDP holte 0,7 Prozent der Stimmen.
Potsdam-Mittelmark: Grüne verloren stark
Im an Berlin angrenzenden Landkreis Potsdam-Mittelmark siegte die SPD mit 34,1 Prozent der Stimmen (plus 6,5 Prozent), die AFD kam hier auf 22,4 Prozent (plus 4,5 Prozent), die CDU landete bei 15 Prozent und verschlechterte sich damit um 1,7 Prozent. Das BSW holte 12,2 Prozent. Die Grünen fuhren 6,6 Prozent ein (minus 8,4 Prozent), die Linke verschlechterte sich um 6 Prozent auf 2,6 Prozent. BVB/Freie Wähler holten 2,3 Prozent, die FDP 1,3 Prozent.
Oberhavel: AfD hinter der SPD
Im Landkreis Oberhavel, der ebenfalls an die deutsche Hauptstadt angrenzt, gewann die SPD mit 31,9 Prozent (plus 5,2 Prozent), die AfD kam auf den zweiten Platz mit 27,8 Prozent. Sie verbesserte ihr Ergebnis um 5,7 Prozent. Die CDU erhielt 14,1 Prozent der Stimmen (-minus 2,5 Prozent), das BSW kam auf 11,8 Prozent. Die Grünen holten 4,2 Prozent (-8,3). Die Linke fuhr 2,4 Prozent ein; BVB/Freie Wähler holten 2,3 Prozent, die FDP 1 Prozent.
Havelland: CDU auf dem dritten Platz
Im Landkreis Havelland erhielt die SPD mit 33,9 Prozent (plus 8,8 Prozent) die meisten Stimmen, die AfD 27,6 Prozent (plus 5,6). Die CDU kam auf den dritten Platz mit 14,4 Prozent, gefolgt vom BSW mit 10,5 Prozent. Die Grünen landeten bei 4,8 Prozent, die Linke bei 2,4 Prozent und BVB/Freie Wähler bei 1,9 Prozent, die FDP bei 0,9 Prozent.
Teltow-Fläming: Linke trotz Landrätin erfolglos
Im Landkreis Teltow-Fläming siegte die SPD mit 32,5 Prozent (plus 4,9 Prozent), die AfD folgte mit 28,1 Prozent (plus 5,2 Prozent). Das BSW errang 12,4 Prozent. Die CDU kam auf 13,1 Prozent (minus 2,2 Prozent), die Grünen auf 3,3 Prozent. BVB/Freie Wähler bekamen 2,9 Prozent Zustimmung. Die Linke, die in Teltow-Fläming die Landrätin stellt, landete bei 2,5 Prozent. Die FDP erhielt 0,9 Prozent der Wählerstimmen.
Märkisch-Oderland: AfD gewann dazu
Im Landkreis Märkisch-Oderland war die AfD mit 31,3 Prozent vorne (plus 6,8 Prozent), die SPD landete auf dem zweiten Platz mit 27,8 Prozent (plus 2,8 Prozent). Das BSW kam auf 16,3 Prozent, die CDU auf 10,5 Prozent (minus 3,4 Prozent). Die Grünen bekamen 3,1 Prozent Zustimmung, die Linke 3,3 Prozent, BVB/Freie Wähler 3,1 Prozent und die FDP 0,7 Prozent.
Dahme-Spreewald: SPD gewinnt
Im Landkreis Dahme-Spreewald siegte die SPD (31,8 Prozent, ein Plus von 5,1 Prozent). Die AfD belegt den 2. Platz mit 30 Prozent der Wählerstimmen (plus 5,6 Prozent). BSW und CDU kamen auf 12,8 bzw. 12 Prozent. Die Grünen: 3,5 Prozent, die Linke 2,4 Prozent, BVB/Freie Wähler 2,6 Prozent, FDP 0,8 Prozent.
Spree-Neiße: AfD siegt, Woidke verliert Wahlkreis
Im Landkreis Spree-Neiße siegte die AfD mit 39,3 Prozent, die SPD holte 28,3 Prozent. Das BSW bekam 13,8 Prozent, die CDU 10 Prozent. Die Grünen kamen auf 1,3 Prozent, die Linke auf 2 Prozent, BVB/Freie Wähler auf 1,8 Prozent, die FDP auf 0,7 Prozent. In Spree-Neiße liegt der Wahlkreis von Ministerpräsident Dietmar Woidke, er verlor sein Direktmandat wegen sieben Stimmen an die AfD.
Oberspreewald-Lausitz: AfD gewinnt klar
Im berlinfernen Landkreis Oberspreewald-Lausitz siegte die AfD mit 37 Prozent, die SPD kam mit 28,9 Prozent auf den 2. Platz. Das BSW kam auf Platz 3 mit 13,9 Prozent. Die CDU landete bei 10,4 Prozent (minus 5,9 Prozent). Die Grünen holten 1,4 Prozent, die Linke 2,4 Prozent, BVB/Freie Wähler 1,8 Prozent, die FDP 0,7 Prozent.
Oder-Spree: 33,3 Prozent für die AfD
Im Landkreis Oder-Spree siegte die AfD mit 33,3 Prozent (plus 6,9 Prozent), die SPD folgte mit 27,9 Prozent (plus 3,1 Prozent). Das BSW landete auf Platz 3 mit 15 Prozent, die CDU folgte mit 10,7 Prozent (minus 3,5 Prozent). Die Linken kamen auf 2,8 Prozent, die Grünen auf 2,7 Prozent. BVB/Freie Wähler holten 2,8 Prozent, die FDP auch hier 0,7 Prozent.
Barnim: BSW auf Platz 3
Im Landkreis Barnim fuhr die AfD mit 28,6 Prozent (plus 6,1 Prozent) das beste Ergebnis ein, gefolgt von der SPD (27,6 Prozent), die 4,2 Prozent der Stimmen dazugewann. Platz 3 ging an das BSW mit 15 Prozent, dahinter landete die CDU (10,8 Prozent) vor der Linken (4,2) und den Grünen (4), BVB/Freie Wähler 5,3 Prozent sowie der FDP (0,8 Prozent).
Ostprignitz-Ruppin: CDU vor BSW
Im Landkreis Ostprignitz Ruppin siegte die AfD mit 31 Prozent (plus 7,9 Prozent), die SPD kam auf den zweiten Platz mit 30 Prozent (plus 1,8 Prozent), die CDU folgte mit 13,7 Prozent. Das BSW holte aus dem Stand 12,8 Prozent. Die Grünen kamen auf 3,1 Prozent, die Linken auf 3,0 Prozent, BVB/Freie Wähler auf 2,4 Prozent und die FDP auf 0,5 Prozent.
Landkreis Uckermark: Klares Ergebnis
Im Landkreis Uckermark gewann die AfD mit 34,3 Prozent und lag damit weit vor der SPD (27,6 Prozent). Das BSW holte 16,2 Prozent. Die CDU kam auf 11,1 Prozent (minus 5,7 Prozent). Die Grünen landeten bei 2,4 Prozent (minus 5,1 Prozent), die Linke holte 2,6 Prozent, BVB, Freie Wähler 2,3 Prozent, die FDP 0,5 Prozent.
Elbe-Elster: AfD-Hochburg
Im Landkreis Elbe-Elster kam die AfD auf 35,8 Prozent (plus 6,8 Prozent), die SPD holte 27,3 Prozent (plus 2,6 Prozent). Das BSW landete bei 14,6 Prozent, die CDU bei 12,3 Prozent, BVB/Freie Wähler bei 3 Prozent, die Linke bei 1,9 Prozent, die Grünen bei 1,2 Prozent, die FDP bei 0,6 Prozent.
Prignitz: AfD auf Platz 1
Im Landkreis Prignitz schaffte es die AfD mit 32,7 Prozent (plus 10,2 Prozent) vor der SPD (31,1 Prozent, 0,2 Prozent weniger als bei der letzten Landtagswahl). Das BSW holte 13,2 Prozent, die CDU 12,9 Prozent. Die Linke kam auf 2,8 Prozent, die Grünen bekamen 1,9 Prozent der Wählerstimmen, BVB/Freie Wähler 2,2 Prozent, die FDP 0,4 Prozent.
Sitze im Landtag
Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis erringt die AfD mehr als ein Drittel der Landtagssitze, damit hat sie eine sogenannte Sperrminorität. Sie kann somit Entscheidungen und Wahlen blockieren, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, zum Beispiel die Wahl von Verfassungsrichtern. Auch Verfassungsänderungen sind nur mit einer solchen qualifizierten Mehrheit möglich.
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