Mülltonne: Höhle der Löwen-Deal war für die Tonne
Doch der gepresste Müll stellte die Entsorger vor riesige Probleme. Der gepresste Müll ist deutlich schwerer, bleibt oft in der Mülltonne hängen. Vor allem aber in den Sortieranlagen gibt es große Probleme. Dort wird der Müll möglichst locker auf die Bänder geschüttet, damit er nach Materialarten sortiert werden kann. Gequetschte Verpackungen und anderes Material können die Maschinen nicht mehr erkennen, Recycling unmöglich.
Kommunen reagierten auf Mülltonnen Pressen
KOMMUNAL hatte das Thema im Februar 2017 ausführlich aufgegriffen. Zu dem Zeitpunkt hatten erste Müllentsorger bereits die Mülltonnen nicht mehr mitgenommen, ließen sie am Straßenrand stehen. In die Satzungen der Landkreise und Städte wurden zusätzliche Regeln aufgenommen. In Köln etwa wurden Besitzer mit 90 Euro zur Kasse gebeten, in Aachen wurden Strafen von bis zu 10.000 Euro in der Satzung verankert. Auch andere größere Städte wie Hamburg, Dortmund oder Essen untersagten die Verdichtung von Hausmüll und erhoben Bußgelder.
Höhle der Löwen: In der TV-Show bekam ein Bieter den Zuschlag
In der gestern (6.11.) ausgestrahlten TV-Show "Höhle der Löwen" (im Durchschnitt über 3 Millionen Zuschauer) konnten die Zuschauer erleben, wie ein Deal mit einem solchen Müllpresser tatsächlich klappte. Zwar gab es (etwa von Bieter Frank Thelen) Kritik, die Presse sei nicht nutzerfreundlich, Löwe Carsten Maschmeyer störte sich am Geruch des gepressten Mülls. Bieter Ralf Dümmel hingegen glaubte an das Produkt. Die Sendung endete mit dem Angebot, dass Ralf Dümmel dem Müllpresser 125.000 Euro für einen 30 Prozentigen Anteil an seinem Unternehmen anbot.
Was die Zuschauer nicht sehen konnten, die "Bild-Zeitung" aber am nächsten morgen zu berichten wusste: Die Sendung war aufgezeichnet. Die Verträg werden "rechtssicher" immer erst nach der Sendung final ausgehandelt und unterschrieben.
Nach der Show wurde der Deal aber im realen Leben nicht unterzeichnet. Der Grund: In der Schweiz (wo der Müllpresser herkommt) ist das Pressen war weiterhin erlaubt. In Deutschland aber sind die Müllentsorger seit fast zwei Jahren auf der Hut. Je nach Entsorger gilt eben ein anderes Recht, zahlreiche Kommunen haben das Müllpressen längst verboten. Offizielle Begründung: "Aus strategischer Sicht kam die Beteiligung nicht zustande"...
Hätte Herr Dümmel doch vorher mal die diesen Artikel in der KOMMUNAL gelesen....
