Das Smartphone verbindet nicht nur mit der Welt, sondern auch mit dem Nachbarn

Smartphone sei Dank - Hallo Nachbar!

Nachbarschafts-Apps sind auch für Kommunen ein spannendes Feld – Kommunikation vor Ort, aber digital – ein Modell der Zukunft, meint Franz-Reinhard Habbel.

Menschen leben in Gemeinschaften. Familie, Nachbarschaften, Kommunen, Land, Nation und Staat bilden Form und Rahmen. Menschen suchen gerade in Zeiten des Wandels Orientierung, Sicherheit und Haltepunkte. All das findet sich in Nachbarschaften. Nachbarschaften sind identitätsstiftend, sie sind wichtiger Bestandteil der Alltagskommunikation. Sei es die Begegnung im Hausflur, das Blumengiesen während der Abwesenheit des Nachbarn bis hin zum gemeinsamen Spielplatzbesuch mit den befreundeten Kindern. Der amerikanische Soziologe Robert Putnam spricht vom "sozialen Kapital", was sich in Nachbarschaften widerspiegelt. "Wer dieses Kapitel besitzt, lebt länger“. Nachbarschaften, in denen sich die Anwohner kennen, sind nachweislich sicherer und seltener Tatort von Verbrechen als anonyme Wohngebiete. 

Smartphone ist global, aber auch lokal

Jetzt, im beginnenden Zeitalter der Digitalisierung, erweitert sich der Gesprächs- und Aktionsraum durch soziale Netzwerke. Er ist sowohl global als auch lokal. Lokal in seiner Eigenschaft, dass er Menschen, die auf engstem Raum, also in den Nachbarschaften, zusammenleben, neue Begegnungsmöglichkeiten eröffnet. Nebenan.de ist eine solche lokale Plattform zum Aufbau und zur Pflege nachbarschaftlicher Beziehungen via Smartphone. 

Das Smartphone verbindet Kommunen und Bürger, so Franz-Reinhard Habbel

Mit Hilfe eines Verifikationsprozesses erhalten nur echte Nachbarn Zugang zu den in sich geschlossenen und nach außen geschützten Nachbarschaften. Außenstehende sowie Suchmaschinen können keine Inhalte sehen. Die Plattform schafft so eine vertrauensvolle Umgebung in der sich Nachbarn per Smartphone begegnen und zuhause fühlen können. Über 350.000 Nachbarn vernetzten sich hier bereits lokal. Das Internetforum Netzwerk Nachbarschaft hat in Deutschland heute mehr als 2000 Initiativen mit 180.000 Mitgliedern.

Kommunen schaffen neue Begegnungsformen mit Bürgern

Wer sich kennt, geht anders miteinander um. Nachbarschafts-Apps können Gelegenheit für Begegnungen schaffen. Aber auch für Kommunen und deren Einrichtungen sind solche Plattformen interessant. Eine direkte Ansprache lokaler Anwohner ist möglich. Gleiches gilt für Umfragen oder für Veröffentlichungen sowie für eine dezentrale Kriminalprävention. In den USA kommunizieren bereits tausende öffentliche Einrichtungen über ähnliche Nachbarschafts-Plattformen.

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