Gehalt
So viel verdienen Bürgermeister in Deutschland
In mehr als 20 Städten und Gemeinden stehen am 14. März in Hessen Bürgermeisterwahlen an - zusätzlich zu den Wahlen der Gemeindevertretungen und Stadtverordnetenversammlung. So stimmen die Wahlberechtigten von Bad Homburg, Fulda, Hanau, Marburg und Wetzlar über einen Oberbürgermeister ab, die Landkreise Bergstraße, Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder und Odenwald wählen einen neuen Landrat. Sie alle werden hauptamtlich tätig sein.
Was viele Bürgerinnen und Bürger aber nicht wissen: Von den mehr als 11.470 Bürgermeistern in Deutschland sind lediglich etwa 3440 hauptamtlich tätig - dafür engagieren sich mehr als 8030 ehrenamtlich als Bürgermeister. Die Zahlen stammen aus einer Erhebung der Landeszentrale für politische Bildung in Nordrhein-Westfalen.
Bürgermeister: Verdienst und Amtszeit
Bürgermeister oder Bürgermeisterin als Karriereziel? So manche Gehälter klingen hoch, doch die Amtsträger tragen eine große Verantwortung und kennen kaum einen Feierabend. Egal, wo sie unterwegs sind, wollen die Menschen mit ihnen reden und Probleme gelöst wissen. Was ein Bürgermeister verdient, richtet sich nach der Größe der Kommune und danach, ob er hauptamtlich als Wahlbeamter auf Zeit eingesetzt ist oder neben seinem eigentlichen Beruf sich um eine Gemeinde kümmert. Die Amtszeit läuft sechs bis acht Jahre.
Was verdienen Bürgermeister zum Beispiel in NRW?
Wie sehr sich die Größe einer Kommune auf das Gehalt des Bürgermeisters auswirkt, zeigen folgende Eingruppierungen mit Stand 1. Januar 2021:
Ein hauptamtlich tätiger Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin einer Gemeinde bis zu 10.000 Einwohner in Nordrhein-Westfalen bekommt derzeit monatlich 7956,91 Euro Brutto (Besoldungsgruppe B2).
Mit nur einer Einwohnerin oder einem Einwohner mehr rückt der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin in die Besoldungsgruppe B 3 auf und erhält so 8421,98 Euro.
In einer Kommune mit mehr als 20.000 Einwohner erhält der Bürgermeister 487,09 Euro mehr ( 8.909,07 nach B 4).
Wer Bürgermeister einer Stadt mit mehr als 30.000 Einwohnern und bis zu 40.000 Einwohnern ist, wird nach Besoldungsgruppe B 5 bezahlt und bekommt 9467,89 Euro pro Monat.
Ab 60.001 Einwohner bis 100.000 Einwohner ist der Bürgermeister in B 7 eingruppiert und erhält 10.508,92 Euro im Monat.
Der Rathauschef in einer Stadt in NRW mit mehr als 100.000 Einwohner und höchstens 150.000 Einwohnern, bekommt 11.043,97, also rund 535 Euro mehr. Bei über 150.000 bis 250.000 Einwohnern sind es 11.708,26 Euro.
Ab einer Einwohnergröße von mehr als 250.000 Einwohner - bis 500.000 Einwohner steigt das Gehalt auf 13.771,22 Euro (Besoldungsgruppe 10) .
Für die Verantwortlichen in einer Großstadt von über 500.000 Einwohnern ist ein Gehalt von 14.302,88 Euro monatlich vorgesehen, sie sind in der Besoldungsgruppe B11 eingruppiert.
Mehr Einwohner, mehr Gehalt
Was passiert, wenn die Einwohnerzahl mitten im Jahr so steigt, dass der Bürgermeister oder die Bürgermeister eine Stufe höher rutscht? Oder umgekehrt: Wenn es Menschen wegziehen und die Kommune Einwohner verliert? Abgerechnet wird immer zum Jahreswechsel.
Bürgermeister in Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen
Besondere Regelungen gelten für die Bürgermeister in Berlin, Hamburg und Bremen. Denn sie sind gleichzeitig Länderchefs und Bürgermeister der Stadt zugleich.
Die Amtsbezüge des Regierenden Bürgermeister in Berlin setzen sich aus dem Grundgehalt und Zulagen sowie Zuschlägen zusammen. Das Grundgehalt entspricht dem 1,2-fachen des Grundgehalts der Besoldungsgruppe B 11. Das wären nach der Besoldungstabelle 2021 aktuell 206.760 Euro im Jahr. Darauf verweist das Portal Öffentlicher-Dienst-News, woher die Zahlen stammen.
Hamburgs Erster Bürgermeister verdient mit 200.000 Euro Jahres-Amtsbezüge weniger als der Amtskollege in der größeren Hauptstadt. Neben den 123 Prozent der Besoldungsgruppe B 11 erhält er noch monatliche Zulagen.
Immer noch wenige Frauen an der kommunalen Verwaltungsspitze
Die Stadtstaaten scheren auch bei der Quote der Frauen an der kommunalen Verwaltungsspitze aus. Zumindest prozentual: In Berlin ist der Anteil von Frauen an der Spitze der kommunalen Verwaltung mit 41,7 Prozent am höchsten, gefolgt von Bremen mit 31,3 Prozent. Bei den Flächenländern führt Thüringen mit 26,1 Prozent, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern.
In Nordrhein-Westfalen ist der Frauenanteil an der Spitze der kommunalen Verwaltungen mit Abstand am geringsten, auf dem Platz davor liegt Niedersachsen.
Was verdienen Bürgermeister, die ehrenamtlich tätig sind?
Ist ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin ehrenamtlich tätig, erhalten sie eine Entschädigung. Diese wird innerhalb eines festgelegten Rahmens vereinbart. Die Höhe richtet sich dabei nach der Einwohnerzahl und dem Aufwand: Welche Aufgaben übernimmt der Bürgermeister oder wie viele Ortsteile hat die Gemeinde? In Brandenburg etwa beträgt die Aufwandsentschädigung nach aktueller Verordnung in einer Gemeinde bis 500 Einwohner 320 Euro monatlich, in einer Kommune von 501 bis 750 Einwohner sind es dann 440 Euro. Ein Bürgermeister einer Kommune in Brandenburg mit mehr als 2500 Einwohner bis 3000 erhält bis zu 1240 Euro monatlich. Bei mehr als 5000 Einwohnern /bis 6101 Einwohnern bekommen Bürgermeister eine Aufwandsentschädigung bis zu 1620 Euro, bei über 10 000 Einwohnern beträgt sie 2120 Euro.
