Das erste KoDorf soll in Brandenburg entstehen, das zweite nun in NRW
Das erste KoDorf soll in Brandenburg entstehen, das zweite nun in NRW

Eine Idee macht Schule

Zweites deutsches KoDorf entsteht

Alles begann im Sommer des Jahres 2018, also vor exakt 2 Jahren mit einer Idee und einem Bericht in KOMMUNAL. Frederik Fischer stellte damals in unserem Magazin seine Idee von Co-Working-Spaces vor und suchte eine Freifläche, quasi ein kleines Dorf, das er errichten konnte. Zahlreiche Bürgermeister meldeten sich daraufhin, in Brandenburg entsteht aktuell das erste KoDorf Deutschlands. Und nun kommt ein zweites Projekt in Nordrhein-Westfalen dazu. Der Stadtrat hat schon alle Zeichen auf Grün gestellt.

Die Meldung führte zu knallenden Sektkorken. Das angedachten KoDorf in Erndtebrück kann umgesetzt werden.  Ein innovativer Ort zum Arbeiten und Wohnen soll entstehen. Die Initiatoren des KoDorfes, Frederik Fischer, Patric F.C. Meier und Katrin Frische, haben sich mit dem Bürgermeister von Erndtebrück, Henning Gronau, geeinigt. Und auch ein erstes Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat ist sehr positiv gelaufen. Alle sind sich einig: In der gut 7000 Einwohner Gemeinde im Kreis Siegen-Wittgenstein soll Deutschlands zweites KoDorf entstehen. Frederik Fischer ist begeistert: „Bürgermeister Gronau hat sich von Beginn an für die Idee eingesetzt und die Rahmenbedingungen vorangetrieben. Er hat uns Erndtebrück vor allem als einen sehr lebenswerten Ort vorgestellt, was für unsere Idee ein wichtiger Faktor ist. Wir freuen uns daher sehr, dass wir nun an dem Punkt angelangt sind, wo das KoDorf in die Tat umgesetzt werden kann.“

Die Geschichte des KoDorf begann mit einem Gastbeitrag in KOMMUNAL 

Im Sommer 2018 verfasst Frederik Fischer einen Gastbeitrag unter der Überschrift: "Große Chance: Co Working Spaces auf dem Land" in KOMMUNAL. Er war auf der Suche nach einem Bürgermeister, der eine Art neuen Ortsteil gründen wollte. Die Idee von Fischer und seinen Mitstreitern: Eine Häuseransammlung für gestresste Großstädter, die gerne auf dem Land leben und arbeiten wollen. Was genau entstehen sollte, beschreibt Fischer heute auf seiner Homepage wie folgt: 

„KoDörfer bestehen aus einer Ansammlung von kleinen Häusern zur Eigennutzung und großzügigen Gemeinschaftsflächen, darunter ein Coworkingspace, eine Küche mit langer Tafel, Werkstätten und Gästeappartments. Sie werden genossenschaftlich erworben und betrieben.“ 

Das erste KoDorf entsteht aktuell in Wiesenburg bei Berlin. Ein Prototyp vom KoDorf steht in Form des Feriendorfes Meerleben an der Ostsee und kann probebewohnt werden. 

Inzwischen gibt es auch in Erndtebrück eine eigene Internetseite für Interessierte. Denn die Initiatoren wollen sowohl die jetzigen Bewohner des Ortes als auch potentielle neue Bewohner ansprechen und mitnehmen bei der Aktion. Auf der Homepage heißt es: "„Das KoDorf Erndtebrück richtet sich an alle, die sich nach Natur ebenso sehnen wie nach Inspiration, nach Rückzug ebenso wie nach Gemeinschaft, nach bezahlbarem Wohnraum ebenso wie nach guter, nachhaltiger Architektur. Besonders interessant dürfte es für Menschen aus den Ballungsgebieten Rhein/Main, Köln/Bonn, aus dem Ruhrgebiet, aus Nordhessen und Südniedersachsen sein. Und natürlich für die Wittgensteiner selbst.“

Die Formalien für das zweite KoDorf sind weitgehend in trockenen Tüchern 

Geregelt sind schon alle planerischen Vorüberlegungen. Auch der Außenauftritt für das Projekt steht. Katrin Frische von der KoDorf Initiative sagt: „Wir haben unter www.kodorf-erndtebrueck.de eine Internetpräsenz erstellt, die bereits jetzt – zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung – allen Interessierten die Idee näher bringt. Wir freuen uns dabei auf Interesse von Erndtebrückern und denen, die es bald werden könnten“. Das Areal, auf dem das KoDorf entstehen soll, ist übrigens ein altes Sägewerk-Gelänge. 21 kleine Häuser sollen hier entstehen. Teile des bisherigen Gebäudes sollen erhalten werden und künftig als Treffpunkt im Zentrum des Geländes dienen.

Anekdote am Rande: Auch das erste KoDorf in Brandenburg befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Sägewerks. 

Mehr zum Entstehen des Projekts in Wiesendorf in Brandenburg finden Sie in unserem Artikel: "Dorf der Zukunft"