Bienen fliegen in ihren Bienenstock – Futterautomat
Bienen sind wichtige Nutztiere. Ein Verein füttert sie mit Hilfe von Kaugummi-Automaten. Jede Kommune kann mitmachen.
© C. Schüßler

Bienensterben

Automat bringt Bienen zum Brummen

Bienen sind die wichtigsten Nutztiere, die wir haben. Doch die Art wird immer rarer und gerade auf dem Land gibt es ein großes Bienensterben. Ein umgebauter Kaugummiautomat soll helfen.

In einigen Städten gibt es ihn bereits: den Bienenfutterautomat. Der Tüftler Sebastian Everding hat alten Kaugummiautomaten ein zweites Leben geschenkt, indem er eine einfache Idee umsetzte. Der Dortmunder befüllte sie einfach mit Saatbomben. Das sind kleine meist braune  Kugeln, in denen Samen heimischer Blumen stecken. Diese Bomben können dann einfach und ökologisch verträglich an jedem Ort abgeworfen werden. Bekannt sind sie von so genannten Guerilla-Gärtnern, die im städtischen Raum florale Farbakzente setzen wollen. Mancherorts gibt es bereits Insektenhotels um den Sechsbeinern eine Heimat zu geben.

Bundesweites Netzwerk für Bienen-Automaten

Im Herbst 2019 wurde der erste Automat im Probebetrieb aufgehängt und seit dem vergangenen Jahr kann er in allen Teilen des Landes zum Einsatz kommen. Jede Kommune, Firma oder jeder Verein kann sich am Projekt beteiligen

Die fränkische Stadt Bamberg ist bereits Teil der Aktion und lässt ihre städtische Wohnungsbaugesellschaft einen der bienengelben Automaten betreiben. Geschäftsführer Veit Bergmann  erklärt es: "Seit letztem Jahr beschreiten wir bei unseren Außenanlagen einen zukunftsorientierten Weg Richtung mehr Ökologie und Vielfalt." und fährt fort "Der Bienenautomat soll das auch außerhalb unserer Wohnanlagen sichtbar machen. Wir hoffen, dass das Konzept verstanden wird, Magnetwirkung entfaltet und zum Mitmachen einlädt." Schon im letzten Jahr machte das kommunale Unternehmen Grünflächen in der Stadt frei, um Blühflächen zu erschaffen und die wichtigen Insekten leben zu lassen. Die kleinen Tierchen bestäuben schließlich Blumen und Nutzpflanzen, indem sie von einer bunten Blüte zur nächsten schwirren.  

Kinderleicht ans Bienen-Futter

50 Cent rein, Schalter drehen, Bienenfutter raus – so einfach ist es. Das Prinzip kennen viele wohl noch aus der Kindheit, in der solche Apparate häufig zu finden waren. Die kinderleichte Idee kann von allen umgesetzt werden und so haben sich auch einige Unternehmer aus dem Odenwald zusammen getan und betreiben jetzt auch einen Bienenfutterautomaten. Das Nachhaltigkeitsprojekt ist ebenso ein Imagezugewinn, denn einer der Unternehmer betreibt ein Autohaus mit Elektroautos und Ladesäulen. 

Damit die Plastikkapseln, in denen sich die Saatbomben befinden, nicht zum Problem werden, gibt es direkt neben dem Automaten eine Holzkiste zur Kapselrückgabe. "50 Cent lassen bis zu vier Quadratmeter aufblühen", berichten die Besitzer eines Autohauses auf ihrer Website. Die Samen werden vom Verein "Bienenretter" bezogen und erneut befüllt.