Bares für Rares - erstmals versteigert ein Bürgermeister in der Trödelshow Raritäten aus dem Rathaus
Bares für Rares - erstmals versteigert ein Bürgermeister in der Trödelshow Raritäten aus dem Rathaus
© Facebook Account von Norbert Morkes

Politische Geschichte

Bares für Rares: Bürgermeister versteigert Wahlmaschinen in der Trödelshow

Es ist ein Stimmzählgerät aus den 60er Jahren. Eine Wahlmaschine, wie sie in vielen Kommunen früher bei Kommunalwahlen eingesetzt wurde. Der Bürger zog an einem Knopf mit jeweils einem Namen oder einer Partei. Die Stadt Gütersloh wollte die alten Geräte nun entsorgen. Doch da hat sie die Rechnung ohne ihren Bürgermeister gemacht.

Bares für Rares ist eine Trödelshow im ZDF. Seit fast 10 Jahren läuft die Sendung mit Moderator Horst Lichter. Die Teilnehmer können ihre Raritäten in der Show verkaufen. Üblicherweise Menschen, die auf ihrem Speicher alte Sachen finden oder sich von Erbstücken trennen wollen. Der Bürgermeister von Gütersloh, Norbert Morkes hat die Sendung nun für einen ganz besonderen Auftritt genutzt. Schon die Begrüßung war auffallend. "Hallo Horst, Hallo Detlef" begrüßte der Bürgeremister den Moderator und seinen Experten in der Show. Mit einer so saloppen Begrüßung hatte Horst Lichter wohl kaum gerechnet und fragte nach: "Du weißt unsere Namen, wir wissen deinen aber noch nicht". Und so stellte sich der Bürgermeister von Gütersloh - einer 100.0000 Einwohner Stadt in Ostwestfalen - ebenfalls vor. "Ich bin der Nobby Morkes" Und erzählte dann die spannende Geschichte seiner drei Wahlautomaten. 

Bares für Rares statt Schrottplatz - So kam es zu der Idee für die Trödelshow 

Die Wahlautomaten stammen aus den 60er Jahren. Sie sind schon lange aussortiert und dürfen auch nicht mehr zum Einsatz kommen. Denn das Bundesverfassungsgericht hat den Einsatz solcher Maschinen schon im Jahr 2009 bei Wahlen verboten. Der Grund: Die mechanische Übertragung hatte häufiger mal gehakt. Für heutige Wahlen sind die Automaten zudem nur schwer zu gebrauchen. Denn sie hatten nur 10 Knöpfe zum ziehen - mehr als 9 Kandidaten oder Parteien konnte man also nicht voreinstellen zum wählen. Platz 10 musste freibleiben für "Enthaltung". Und so sollten die Geräte, die im Gütersloher Rathaus seit Jahren nur Platz wegnahmen, entsorgt werden. 

Seit der 70 jährige Norbert "Nobby" Morkes vor gut einem Jahr Bürgermeister in der NRW-Stadt wurde, setze er sich aber dafür ein, die Geräte noch gewinnbringend zu verkaufen. Was Moderator Horst Lichter aber zu der Frage führte: "Sage mal Nobby, darfst du das denn überhaupt verkaufen?". Was folgte, was eine spannende Kurzgeschichte von Nobby Morkes über einen "langen Weg durch die Instanzen". "Das ist ja Verwaltung. Das war ein langer Weg aber dann haben wir gesagt: Okay, diese drei Wahlmaschinen nehmen wir mit und bieten die an", so Morkes.

Blieb eigentlich nur die Frage: Wer kauft so etwas bei Bares für Rares und was kann man damit tun?

Nobby Morkes präsentiert seine alten Wahlmaschinen in der Trödelshow Bares für Rares
Nobby Morkes präsentiert seine alten Wahlmaschinen in der Trödelshow Bares für Rares

Wahlmaschinen werden dank Bares für Rares nun zu Schirmständern 

Billig hergeben wollte der Bürgermeister die Wahlmaschinen nicht. 1500 Euro war seine Preisvorstellung. Der Experte in der TV-Show von Bares für Rares holte ihn dann aber auf den Boden der Tatsachen und sprach von einem Wert von etwa 600 Euro. "Auch nicht schlimm", so der lapidare Kommentar des geschäftstüchtigen Bürgeremeisters. Immerhin gebe es ja fünf Händler, die könnten sich ja ordentlich hochbieten. Was jedoch nicht gelang. Lediglich ein Händler hatte Phantasie und wollte die Wahlmaschinen zu Schirmständern umfunktionieren. Immerhin 300 Euro zahlte er am Ende.

Die Sendung, die am Donnerstag, 9. Juni 2022 im ZDF ausgestrahlt wurde, ist noch bis Dezember in der ZDF-Mediathek verfügbar. Hier geht es direkt zur Sendung mit "Nobby Morkes".