Mehr bezahlbarer Wohnraum - Barbara Hendricks übergibt den ersten Zuwendungsbescheid an den Geschäftsführer des Hochschulsozialwerks Wuppertal, Fritz Berger. © Milena Schlösser

Bezahlbarer Wohnraum für Studenten

Studierende werden mehr, bezahlbarer Wohnraum weniger. Um die Situation auf den überstrapazierten Wohnungsmärkten zu entspannen, fördert das Bundesbauministerium bis Ende 2018 dreißig Bauprojekte für günstigen Wohnraum. Mit Bochum und Wuppertal bekommen jetzt die ersten Städte Fördermittel.

390 neue Studentenwohnungen entstehen mit Hilfe eines Modellvorhabens des Bundesbauministeriums in Bochum und Wuppertal. 390 Studenten und Azubis können sich auf Singlewohnungen zu bezahlbaren Preisen freuen. Viele hundert weitere sollen in den nächsten anderthalb Jahren folgen.

Bezahlbarer Wohnraum durch Variowohnen

Das Bundesministerium fördert die sogenannten Variowohnungen. Es handelt sich um Wohnplätze, die mindestens 20 Quadratmeter groß sein müssen und maximal 280 Euro Warmmiete kosten dürfen. So soll mehr bezahlbarer Wohnraum besonders in die Studentenstädte Einzug halten. "Mit dem Modellvorhaben wollen wir Anreize setzen, verstärkt bezahlbare Wohnungen zu bauen, denn die werden am dringendsten gebraucht", erklärt Bundesbauministerin Barbara Hendricks. "In Wuppertal und Bochum hat man diesen Bedarf erkannt und geht mit gutem Beispiel voran. Beide Projekte wurden als besonders innovativ beurteilt." Bezahlbarer Wohnraum wird immer dringender gesucht. Private Investoren engagieren sich jedoch nur sehr selten bei Projekten für bezahlbaren Wohnraum. Deshalb hat das BMUB mit den Partnern des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum Variowohnungen vorangetrieben.

5,2 Millionen für Bochum und Wuppertal

Das Hochschulsozialwerk Wuppertal erhält vom BMUB 1,9 Millionen Euro. Hier wird ein Wohnheim mit 132 Wohnplätzen entstehen. Vorgefertigte Tragkonstruktionen, Badzellen und Fassadenelemente sollen die Bauzeit reduzieren und die Bauqualität erhöhen. In Bochum werden drei Gebäude mit insgesamt 258 Wohnplätzen realisiert. Das Projekt überzeugte durch seine variablen Anpassungsmöglichkeiten. Vom BMUB wird es mit 3,3 Millionen Euro gefördert. Denn auch ein veränderbarer Grundriss ist Kriterium der Variowohnungen. Damit Studentenwohnungen bei Bedarf auch in Senioren- oder Familienwohnungen umgebaut werden können. "Variowohnungen bieten intelligente Lösungen für den demografischen Wandel", sagt Hendricks. "Sie sind flexibel nutzbar, heute für Studierende und Azubis und in Zukunft womöglich für Senioren." Bis Ende 2018 sollen 28 weitere Projekte durch das BMUB gefördert werden.